Page 7 - BDL Jahresbericht 2016
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Wachstumspotenzial für deutschland wird allein durch eine erfolgreiche umstellung auf „industrie 4.0“ bis zum Jahr 2025 auf 200 bis 425 milliarden Euro beziffert.
gleichzeitig gehen mit der digitalisierung aber auch Risiken einher: unternehmen können zunehmend ihre Wettbewerbs- fähigkeit verlieren, wenn sie nicht hinreichend in digitalisie- rung investieren und rechtzeitig ihre Produktion, Produkte und geschäftsmodelle anpassen.
letztendlich wird es darum gehen, die chancen aus der digitalisierung für den Wirtschaftsstandort deutschland zu ergreifen und gleichzeitig die Risiken beherrschbar zu ma- chen. dies ist zu allererst auch aufgabe der unternehmen. sie müssen sich durch innovationen, investitionen und Wei- terbildung der mitarbeiter rechtzeitig auf die digitalisierung einstellen und für ihre „zukunftsfähigkeit“ sorge tragen.
Immenser Investitionsbedarf bietet Wachstumspotenzial für Leasing
mit der Einführung von industrie 4.0 steht in deutschland mittel- und langfristig ein immenser investitionsbedarf an, der ein hohes Wachstumspotenzial für leasing nanzierun- gen bietet. allerdings verändert sich im Rahmen der Einfüh- rung von industrie 4.0 der investitionsbegriff umfassend. Es werden nicht vorwiegend klassische anlageinvestitio- nen  nanziert werden müssen, sondern sehr viel stärker investitionen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. so werden „weiche“ investitionen wie z.b. software, Pa- tente, lizenzen, aber auch dienstleistungen an bedeutung gewinnen. hier können die leasing-unternehmen auf ihre bereits vorhandene technische Expertise sowie maßge- schneiderten finanzierungsangebote und beratungs- und serviceleistungen aufsetzen und diese gegebenenfalls wei- ter ausbauen.
natürlich hat auch der staat die aufgabe, die digitalisie- rung zu gestalten. mit der digitalen agenda hat die bun- desregierung die politischen ziele ihrer digitalpolitik be- stimmt und zentrale vorhaben angeschoben. dazu zählen unter anderem:
Sicherstellung geeigneter rechtlicher und institutionel- ler rahmenbedingungen in zentralen Bereichen, wie z.B. zur Gewährleistung von it-Sicherheit und Datenschutz. das im Juli 2015 in Kraft getretene iT-sicherheitsgesetz sowie die erst kürzlich verabschiedete europäische da- tenschutz-grundverordnung sind wichtige schritte in die- se Richtung.
Verbesserung der Finanzierungsbedingungen junger, innovativer unternehmen – auch durch Stärkung des deutschen Wagniskapitalmarktes. hierfür wurden be- reits umfangreiche maßnahmen auf den Weg gebracht, darunter der deutliche ausbau des invEsT-zuschusspro- gramms, ein neues ERP-venture capital fondsinvestment- Programm der KfW mit einem budget von 400 mio. Euro, die gründung eines eigenständigen Ko-investitionsfonds coparion mit einem volumen von 225 mio. Euro sowie die Einrichtung einer ERP-Eif Wachstumsfazilität in höhe von 500 mio. Euro.
Sicherstellung einer leistungsfähigen Breitbandstruk- tur: Der Ausbau hochleistungsfähiger telekommunikati- onsnetze muss primär Aufgabe der privaten Wirtschaft bleiben. die bundesregierung unterstützt den ausbau; sie stellt in den kommenden Jahren insgesamt 2,7 mrd. Euro zur förderung des breitbandausbaus bereit.
Sicherstellung der Verfügbarkeit quali zierter Fach- kräfte: Hierfür müssen die Ausbildungs- und Wei- terbildungssysteme auf allen Stufen für die Digita- lisierung  t gemacht werden. zur förderung digitaler bildung müssen bund und länder auch stärker als bisher zusammenarbeiten.
Die Begleitung des digitalen Wandels ist und bleibt für die Bundesregierung ein prioritäres Vorhaben. deshalb war das Thema „digitalisierung“ gegenstand der Kabinettklausur mit den sozialpartnern am 24./25. mai 2016 in meseberg. a
gastkommentar 5
Jens Spahn
Jahresbericht 2016


































































































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