Page 22 - BDL Jahresbericht 2010
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Leasing ermöglicht Investitionen in Gesundheit
Um im harten Wettbewerb im Gesundheitswesen er- folgreich zu sein, sind Ärzte heutzutage gefordert, ihre Praxis wie ein Unternehmen zu führen. Aus wirtschaft- lichen Erwägungen schließen sich daher Mediziner immer häu ger auch zu medizinischen Versorgungszen- tren (MVZ) zusammen. Denn Praxen mit moderner Aus- stattung besitzen einen deutlichen Wettbewerbsvorteil: Neueste medizintechnische Geräte versprechen den Patienten schonende, kurze Untersuchungen und Be- handlungen sowie schnelle Analysen. Zugleich steigern neue Technologien auch die betriebswirtschaftliche Ef zienz, z. B. durch Prozessoptimierung oder einen sparsameren Stromverbrauch und damit geringere Energiekosten. Die verkürzten Innovationszyklen in der Medizintechnologie zwingen zu einem fortwährenden Austausch der Gerätschaften. Daher realisieren Fach- arztpraxen und Fachkliniken, MVZ, Rehazentren und Krankenhäuser immer häu ger ihre medizintechnischen Investitionen über Leasing.
Medizintechnik ist innovative Hightech-Branche
2010 erwirtschaftete die Medizintechnik-Industrie –
u. a. mit Krankenhaustechnik, medizinischen Geräten, bildgebender Diagnostik, medizinischer Informatik und orthopädischen Hilfsmitteln – laut Branchenverband Spectaris einen Umsatz von 20 Mrd. Euro (+8 Pro- zent), davon 12,8 Mrd. Euro im Ausland. Die rund 1.150 deutschen Medizintechnik-Hersteller legten im Inland um fünf Prozent auf 7,2 Mrd. zu. Die meisten von ihnen sind mittelständische Unternehmen; große international tätige Konzerne stellen zahlenmäßig eher die Ausnahme dar. Für 2011 erwartet der Branchen- verband weiterhin eine konstante Nachfrage und ein Wachstum des Inlandsgeschäfts von rund fünf Pro- zent. Der Industriezweig verfügt über eine starke In- novationskraft. Ein Drittel seines Umsatzes erzielt die
Hightech-Branche mit Produkten, die jünger als drei Jahre sind. Der Anteil an Forschung und Entwicklungs- ausgaben ist mit knapp zehn Prozent am Gesamtum- satz relativ hoch, was für die nächsten Jahrzehnte grundlegende technische Neuerungen erwarten lässt.1
Viele Ärzte und Kliniken haben das hohe Einsparpo- tenzial innovativer Medizintechnik erkannt und setzen im Zuge von Modernisierungs- und Prozessoptimie- rungsmaßnahmen verstärkt auf Hightech-Lösungen. Alternative Investitionsformen haben dies laut Bran- chenverband Spectaris mit vorangetrieben: „Daneben begünstigten neue Finanzierungsformen, angefangen von Leasing bis hin zu nutzungsabhängigen Model- len, das Branchenwachstum im Inland.“2 Hintergrund dieser Entwicklung ist ein entscheidender Mentali- tätswechsel, der bei Ärzten mit verstärktem betriebs- wirtschaftlichen Handeln einhergegangen ist – weg vom Eigentumsgedanken hin zur bloßen Nutzung der medizinischen Geräte. Grundsätzlich lassen sich die meisten Gegenstände des Praxis- und Krankenhausbe- darfs bis hin zur kompletten Praxiseinrichtung leasen. Leasing-Güter sind jedoch in der Regel die werthalti- gen Objekte.
Aber auch viele Medizintechnik-Hersteller bieten zur Absatzunterstützung eine Leasing-Finanzierung ihrer Produkte an. Der Vorteil für den Kunden: Finanzie- rung, Lieferung, Gewährleistung, Wartung und andere Serviceleistungen liegen in einer Hand. Herstellerunab- hängige Leasing-Gesellschaften offerieren eine ebenso quali zierte, jedoch herstellerneutrale Beratung, was zum Vertragsende ein wichtiger Aspekt sein kann. Die Kunden können weiterhin mit dem ihnen bekannten und vertrauten Fachhändler zusammenarbeiten.
22 | Der deutsche Leasing-Markt


































































































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