Page 24 - BDL Jahresbericht 2010
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Heterogene Kundenstruktur
So vielfältig die Leasing-Gesellschaften sind, die auf dem Geschäftsfeld Medizintechnik aktiv sind, so heterogen ist auch die Kundenstruktur: Es gibt Kran- kenhäuser in privater, kirchlicher und öffentlicher Trä- gerschaft, deren wirtschaftliches Verhalten durch den Eigentümer geprägt wird. Hinzu kommen Ärztezentren, Facharztpraxen, Physiotherapeuten und Rehazentren, Dialysezentren und Labore, Apotheken, Optiker, Alten- und P egeheime sowie medizinische Versorgungs- zentren. MVZ wurden als neue Versorgungsform im Gesundheitsmodernisierungsgesetz (GMG) festgelegt. Sie sollten die Möglichkeiten von Krankenhäusern erweitern. Ebenfalls wurde für die niedergelasse-
nen Ärzte die Möglichkeit geschaffen, sogenannte Zweigpraxen auch überörtlich zu eröffnen oder Ärzte anzustellen. Aufgrund der dualen Finanzierung sind die Länder für die Investitionen im Gesundheitswesen
zuständig. Dies bedeutet, dass die laufenden Kosten der Krankenhäuser – also die Aufwendung zur Versor- gung der Patienten – von den Krankenkassen getragen werden. Neubauten und andere Investitionen, die im Krankenhaus anfallen, werden vom jeweiligen Bun- desland übernommen. Gerade bei den öffentlichen Krankenhäusern sehen Experten den größten Investi- tionsstau von derzeit rund 50 Mrd. Euro, die Hälfte davon entfällt auf Medizintechnik. Vor allem in den Fachbereichen Chirurgie, Innere Medizin und Radiolo- gie besteht großer Nachholbedarf. Nach einer Emnid- Umfrage bei 100 öffentlichen Krankenhäusern, die der Branchenverband Spectaris 2010 in Auftrag gegeben hat, befürchtet mehr als die Hälfte der Befragten, dass notwendige Investitionen in moderne Medizintechnik- Geräte ausbleiben. Als Folge könnten u. a. Patienten nicht mit den neuesten Methoden behandelt werden oder sie gehen in andere Kliniken.
24 | Der deutsche Leasing-Markt


































































































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