Page 16 - BDL Jahresbericht 2011
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Geschichte des Leasing in Deutschland
•1962 Gründung der ersten Leasing- Gesellschaften in Deutschland.
Die Pioniere der Branche importieren die neue Investitionsalternative aus den USA. Zwar haben Hersteller bereits seit längerem neue Produktgene- rationen ihrer Anlagen über Anlagenmiete ange- boten, durch Leasing erfolgt dies nun hersteller- unabhängig. Die Leasing-Gesellschaften stoßen auf eine Reihe von Hürden: Leasing hat zunächst den Ruf, ein Rettungsring für kapitalschwache Firmen zu sein. Die heutige Auffassung, dass die Nutzung eines Objekts und nicht das reine Eigentum daran Werte schafft, muss sich noch durchsetzen. Zudem fehlen dem Produkt Leasing die rechtlichen und steuerlichen Rahmenbedingungen.
•1971 Vollamortisationserlass Mobilien-Leasing.
Der vom Bundesministerium der Finanzen im Wege der Verwaltungsanweisung veröffentlichte Leasing- Erlass regelt die Zurechnung des wirtschaftlichen Eigentums von mobilen Leasing-Objekten und die bilanzielle Abbildung von Leasing-Verhältnissen
in den Jahresabschlüssen von Leasing-Geber und Leasing-Nehmer.
Der Erlass bildet zusammen mit den späteren Erlas- sen von 1972, 1975 und 1991 die steuerrechtliche Grundlage für das Leasing-Geschäft in Deutschland.
•1972 Gründung des Deutschen Leasing-Verbandes.
16 Leasing-Gesellschaften gründen im November den Deutschen Leasing-Verband, der sich später in Bundesverband Deutscher Leasing-Gesellschaften (BDL) umbenennt.
•1973 Erste Befragung von Leasing-Nehmern durch das Meinungsforschungsinstitut
DIVO Inmar.
Motive für das Leasing von Mobilien sind:
1. Erhaltung des Eigenkredit-Spielraums (genannt von 55 Prozent)
2. Liquiditätsvorsorge (51 Prozent)
3. Möglichkeit der Erreichung von Rationalisierungs-
erfolgen (40 Prozent)
4. Ausschaltung des Überalterungsrisikos
(38 Prozent)
5. Möglichkeit zu einer  exiblen Investitionspolitik
(34 Prozent)
6. Schnellere Anpassung an sich ändernde
Marktverhältnisse (30 Prozent)
•1975 Büromaschinen und EDV dominieren
das Leasing-Neugeschäft in der ersten
Hälfte der 1970er Jahre.
Ihr Anteil am Neugeschäft beträgt gut zwei Drittel, während das Leasing-Geschäft mit Straßenfahrzeu- gen nur zehn Prozent ausmacht.
Büromaschinen und Datenverarbeitungsanlagen erweisen sich als Wegbereiter der Leasing-Branche. Einige Hersteller bieten ihre Anlagen anfangs sogar ausschließlich auf Miet- oder Leasing-Basis an.
•1983 Das Fahrzeug-Leasing erlebt einen Siegeszug mit enormen Wachstumsraten.
Das Leasing von Straßenfahrzeugen dominiert das Leasing-Neugeschäft (Anteil 31 Prozent); das Seg- ment Büromaschinen-Leasing wird auf den zweiten Platz verwiesen. Hersteller lösen mittels entspre- chender Marketingaktionen einen wahren Boom des Auto-Leasing durch Privatpersonen aus. Der Anteil
16 | Der deutsche Leasing-Markt


































































































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