Page 5 - BDL Jahresbericht 2011
P. 5

Vorworte
Von der Konzentration auf das reine Tagesgeschäft noch entfernt
Bericht des Hauptgeschäftsführers | Horst Fittler
Der Konjunkturaufschwung setzte sich 2011 fort. Die deutsche Wirtschaft boomte. Die Unternehmen inves- tierten in Ersatz- und auch in Erweiterungsinvestitio- nen. Im Laufe des Jahres erreichte die wirtschaftliche Aktivität wieder das vor der Krise bestehende Niveau. Die Leasing-Gesellschaften realisierten 48,5 Mrd. Euro dieser Investitionen. Das Neugeschäft mit Mobilien wuchs um 12 Prozent und stieg damit dynamischer als die Ausrüstungsinvestitionen, dadurch erhöhte sich die Leasing-Quote deutlich. Ins Jahr 2012 startete die Lea- sing-Wirtschaft mit einem Plus im Mobilien-Leasing von vier Prozent im ersten Quartal. Da das Vergleichsquartal des Vorjahres mit einem Wachstum von 18 Prozent be- sonders stark war, ist das Ergebnis durchaus zufrieden- stellend. Für das laufende Jahr rechnet die Branche mit einem moderaten Gesamtwachstum von drei bis fünf Prozent – immer vorausgesetzt die Wirtschaftslage im Euroraum bleibt stabil.
Dennoch sind die Leasing-Gesellschaften noch weit von der Konzentration auf das reine Tagesgeschäft entfernt. Die aufsichtsrechtlichen Anforderungen und P ichten, die die Leasing-Gesellschaften erfüllen müssen, weiten sich aus und binden noch immer Ressourcen, wie der Blick in den Teil „Die Rahmenbedingungen“ in diesem Jahresbericht zeigt. Die Mindestanforderungen an das Risikomanagement (MaRisk) werden nach der letzten No- velle Ende 2010 bereits in diesem Jahr erneut novelliert. Auch die Gesetzgebung auf dem Gebiet der Geldwäsche- bekämpfung stellt die Branche stetig vor neue Herausfor- derungen. Nicht zuletzt hält auch das andauernde Ringen um die Reform der internationalen Rechnungslegung den BDL auf europäischer Ebene in Atem.
Allein diese Beispiele zeigen, dass sich der Aufgabenbe- reich der Geschäftsstelle des BDL weiter ausweiten wird.
Gerade in den vergangenen Jahren haben sich die An- forderungen an die Verbandsarbeit enorm gewandelt, nicht zuletzt durch den tiefsten und bedeutendsten Einschnitt in der Leasing-Geschichte – der Unterstel- lung unter die Finanzmarktaufsicht Ende 2008 mit den damit verbundenen Anforderungen und P ichten. Der BDL unterstützt seither seine Mitglieder bei der Umsetzung mit Leitfäden, Anwendungsempfehlun- gen, Seminaren etc. Diese Dienstleistungen kommen gerade den kleineren und mittleren Gesellschaften zugute, die nur auf begrenzte eigene fachliche Res- sourcen zurückgreifen können. Es würde den  nanzi- ellen Rahmen vieler dieser Mitglieder sprengen oder stark belasten, die umfangreichen Serviceangebote von externen Beratungsunternehmen in Anspruch zu nehmen. Ein deutlicher Focus in der Verbandsarbeit liegt daher auf den Belangen der mittelständischen Gesellschaften.
Der BDL hat im Laufe seiner Verbandsgeschichte seine Strategie und Maßnahmen nicht nur den veränderten Rahmenbedingungen, sondern auch den sich wandelnden Bedürfnissen der Mitglieder angepasst. Seine Attraktivität misst sich längst nicht mehr ausschließlich an der Funktion als Interessen- und Branchenvertretung – auch wenn diese ange- sichts der zahlreichen Gesetzgebungsverfahren nach wie vor unerlässlich ist. Jedes einzelne Mitglied
fragt nach seinem persönlichen Nutzen und dem Mehrwert, den der Verband ihm über die Interessen- vertretung der Branche hinaus bieten kann. Interes- senvertretung und Dienstleistung bilden daher heute und auch künftig die beiden Standbeine des BDL, mit denen der Verband letztlich auch die mittel- ständisch geprägte Struktur der Leasing-Branche unterstützt.a
|5


































































































   3   4   5   6   7