Page 6 - BDL Jahresbericht 2011
P. 6

Innovationskraft und Beratung auf Augenhöhe
Fünf Jahrzehnte nach Gründung der ersten Leasing- Gesellschaften in Deutschland hat sich Leasing nach- haltig im Wirtschaftsalltag etabliert. Ob Dienstwagen oder Reisebus, Müllwagen eines Entsorgungsunterneh- mens, Gabelstapler, Lkw, Kopierer und Computeranla- gen, Bau-, Druck- oder Werkzeugmaschinen, Zahnarzt- stuhl oder Röntgenapparate, Autowaschstraßen oder die Photovoltaikanlage auf dem Kuhstall – täglich sind ungezählte Leasing-Güter im Einsatz. Dank innovativer Produktentwicklungen gibt es kaum ein Wirtschaftsgut, das sich nicht per Leasing anschaffen lässt. Neben den klassischen Mobilien und Immobilien sind Leasing- Lösungen auch für immaterielle Güter verfügbar. Das Spektrum reicht hier von Software über Marken- und Patentrechte bis zur Vor nanzierung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten.
Spitzenposition bei der Investitionsrealisierung
In Deutschland sind derzeit Wirtschaftsgüter im Wert von weit über 200 Milliarden Euro geleast. Das jährliche Neugeschäftsvolumen, also der Anschaffungswert der Objekte, über die in dem jeweiligen Jahr neue Leasing- Verträge abgeschlossen werden, ist in den vergangenen Jahrzehnten kontinuierlich gestiegen – von umgerech- net 2,86 Milliarden Euro im Jahr 1975 auf derzeit fast 50 Milliarden Euro. Damit ist die Leasing-Wirtschaft
der größte Investor des Landes. 22 Prozent der Aus- rüstungsinvestitionen werden aktuell über Leasing realisiert. Gerechnet auf die außen nanzierten Anschaf- fungen, also Investitionen, die nicht mit Eigenmitteln oder aus dem Cash ow  nanziert werden, liegt der Leasing-Anteil sogar bei 53 Prozent. Die zweite Hälfte entfällt auf Kredite und andere Finanzierungsarten. Da- bei wird Leasing von Unternehmen aller Größenklassen und quer durch alle Branchen genutzt. Etwa vier von fünf Unternehmen in Deutschland ziehen Leasing bei
der Realisierung ihrer Investitionsvorhaben in Betracht. Und für gut ein Drittel ist Leasing sogar die bevorzugte Finanzierungsform, deutlich vor Kredit, Mietkauf und Miete. Leasing hat sich damit in den vergangenen Jahrzehnten eine Spitzenposition als Alternative zum klassischen Bankkredit erobert – und ist so zu einem unverzichtbaren Konjunktur- und Innovationsmotor in Deutschland geworden.
Partner des Mittelstands
Aus der Mittelstands nanzierung ist Leasing gar nicht mehr wegzudenken. 85 Prozent der Leasing-Kunden stammen aus dem Mittelstand. Längst hat sich der Ge- danke durchgesetzt, dass nicht das Eigentum, sondern die Nutzungsrechte an einem Wirtschaftsgut Werte schaffen. Dies zeigt auch das von Finanzentscheidern an vierter Stelle genannte Leasing-Argument, dass nach Ablauf der Leasing-Vertragsdauer das Objekt zurück- gegeben oder gegen ein technisch neues ausgetauscht werden kann. Dies gilt auch für kleinere Unternehmen mit weniger als 20 Beschäftigten, bei denen jahrzehnte- lang der Eigentumsgedanke dominiert hatte.
Für Mittelständler ist dies interessant, wenn in neue, moderne Anlagen investiert wird. Oder wenn es darum geht, stets auf dem neuesten technischen Stand zu sein und z. B. Computer, Dienstwagen oder Maschinen nach nur kurzer Zeit auszutauschen.
Vorteile von Leasing
Die genaue Kalkulierbarkeit der Kosten ist unverändert der wichtigste Aspekt bei der Leasing-Nutzung, zu- sammen mit der Schonung der Liquidität. Die beiden Argumente stehen im Ranking der Leasing-Vorteile auf den ersten Plätzen. Darüber hinaus ermöglicht Leasing Investitionen ohne Einsatz von Eigenkapital. In seiner
6 | Der deutsche Leasing-Markt


































































































   4   5   6   7   8