Page 27 - BDL Jahresbericht 2012/2013
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branchenweite Konzentrationsrisiken die Folge sind. Umgekehrt sichert jedoch gera- de die enge und langfristige Zusammenar- beit in einem überschaubaren Markt stabile Re nanzierungsbedingungen.
In jüngster Zeit konnten neue Re nanzie- rungspartner gewonnen werden, die ent- weder die direkte Leasing-Re nanzierung aufgenommen haben oder indirekt als Syndizierungspartner tätig geworden sind. Auch Förderbanken haben ihr Interesse an der Leasing-Re nanzierung neu gezeigt. „Offen bleibt jedoch, ob es gelingt, Re nan- zierungsstrukturen so zu gestalten, dass sie auch von einem breiteren Kreis von Leasing- Gesellschaften genutzt werden können. Sicherlich ist es ein Schritt in die richtige Richtung, wenn Leasing-Gesellschaften als direkte Partner von Förderbanken aner- kannt werden“, urteilt der Vorsitzende des Ausschusses für Finanzierungsfragen.
Basel III: Chancen und Risiken
Im April 2013 hat das Europäische Par- lament über die Eigenkapitalverordnung (CRR) und über die vierte Au age der Ei- genkapitalrichtlinie (CRD IV) abgestimmt, die zusammen das „Basel III“-Paket bilden. Damit können die neuen Vorschriften nach einiger Verzögerung am 1. Januar 2014 in Kraft treten. Zwar sind die neuen Vorga- ben vorrangig zur Regulierung von Banken vorgesehen, doch werden auch Leasing- Gesellschaften davon berührt. Während Gesellschaften mit Bankenhintergrund durch den Bezug zur Muttergesellschaft direkt betroffen sind, können unabhängi- ge Leasing-Unternehmen durch Verände- rungen der Re nanzierungsbedingungen erfasst werden.
Leasing-Gesellscha en sind Teil der Realwirtscha  und sollten entsprechende Re nanzierungs- bedingungen erfahren.
Mit Basel III können Risiken, aber auch Chancen verbunden sein. Die Hauptgefahr besteht darin, dass Leasing-Gesellschaften durch die Einordnung als Finanzunterneh- men Banken gleichgestellt und gegenüber gewerblichen Unternehmen diskriminiert werden. Dadurch korrespondieren ten- denziell höhere Eigenkapital- und Liquidi- tätsanforderungen bei der Re nanzierung von Leasing-Gesellschaften. Der BDL hat gegenüber Aufsicht und Politik jedoch wie- derholt dargelegt, dass Leasing-Gesell- schaften Teil der Realwirtschaft sind und entsprechende Re nanzierungsbedingun- gen erfahren sollten.
Chancen bieten sich, weil Kredite an Lea- sing-Gesellschaften gegenüber solchen, die direkt an Unternehmen gegeben wer- den, mit geringeren Ausfallquoten behaftet sind. Der BDL unterstützt Projekte auf nati- onaler und auf europäischer Ebene, um den wissenschaftlichen Nachweis für den gerin- gen Risikogehalt der Leasing-Finanzierung zu festigen.
Förderung der Zusammenarbeit mit Re nanzierungspartnern
Neben der Facharbeit hat sich der Aus- schuss für Finanzierungsfragen zum Ziel gesetzt, die Zusammenarbeit zwischen Leasing-Unternehmen und Re nanzierungs- partnern durch stetigen Austausch zu för- dern. „Die Tagung Leasing und Kreditwirt- schaft stößt regelmäßig auf hohe Resonanz, was für den Erfolg des Konzeptes spricht“,
erklärt Agerholm. Darüber hinaus werden die Ausschusssitzungen in Kooperation mit Re nanzierungspartnern ausgerichtet und bieten somit die Möglichkeit zur informellen Kontaktaufnahme.
In der Facharbeit wird der Ausschuss für Finanzierungsfragen u. a. die Auswirkungen der CRD IV und der CRR auf die Re nanzie- rungsbedingungen im Leasing erörtern und Handlungsalternativen aufzeigen. Agerholm: „Der Ausschuss wird auch hier die Entwick- lung begleiten. Die Arbeit am Projekt zum verbesserten Einsatz von Bürgschaften im Leasing wird fortgesetzt.“ a
Leasing-Markt und Umfeld 27
Zusammen mit dem liquiden Markt be nden sich Leasing-Gesellschaften heute überwiegend in einer komfortablen Re nanzierungssituation.
Die aktuelle Lage sollte jedoch nicht dazu verleiten, potenzielle Risiken aus den Augen zu verlieren.
Thomas Agerholm, Vorsitzender des Ausschusses für Finanzierungsfragen
Jahresbericht 2012/13


































































































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