Page 58 - BDL Jahresbericht 2015
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56 Der BDL
Der Leasing-Verband
AUFGABEN UND LEISTUNGEN DES BDL
Der Bundesverband Deutscher Leasing-Un- ternehmen e. V. (BDL) vertritt die Interessen der gesamten Leasing-Wirtschaft in Deutsch- land. Mit seinen 175 Mitgliedsgesellschaften repräsentiert er über 90 Prozent des deut- schen Leasing-Marktvolumens.
Einsatz für faire Rahmenbedingungen
Oberstes Verbandsziel ist es, Leasing in Deutschland zu fördern und zu schützen – aus Anbieter- wie aus Kundensicht. Die Si- cherung fairer steuerlicher, rechtlicher und wirtschaftlicher Rahmenbedingungen für die Branche steht dabei im Mittelpunkt. Der BDL setzt sich gegenüber dem Gesetzgeber und der Verwaltung für eine sachgerechte Ge- setzgebung und Verwaltungspraxis in allen leasingrelevanten Rechtsgebieten ein – vor allem im Handels- und Steuerrecht, im Zi- vil- und Aufsichtsrecht sowie bei staatlichen Fördermaßnahmen.
Der BDL informiert vorrangig Politik, Behör- den, Medien, andere Verbände und Organisa- tionen des Mittelstandes sowie die interes- sierte Öffentlichkeit über den Leasing-Markt und die Branche in Deutschland.
Seit Ende 2008 stehen Leasing-Gesellschaf- ten unter der deutschen Finanzmarktaufsicht durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleis- tungsaufsicht und die Deutsche Bundesbank. Für die Branche gilt ein „KWG light“ (Gesetz über das Kreditwesen) – eine abgeschwäch- te Aufsicht ohne Solvenzaufsicht und ohne Anwendung der Großkreditregelungen. Für
den BDL bedeutet dies, einen aktiven Kon- takt zu den Aufsichtsbehörden zu p egen, um die praxisbezogene Umsetzung der P ichten zu optimieren. Ziel ist es, weiterhin für ein Gleichgewicht zwischen Bürokratie und Pra- xis zu sorgen und eine mögliche Überregulie- rung abzuwehren – dies vor allem in Hinblick auf die stark mittelständische Struktur der Leasing-Wirtschaft (siehe auch „Die Mitglie- der des BDL, Seite 60). Denn regelmäßig drohen aufsichtsrechtliche Verschärfungen, vor allem durch neue Gesetze und Verord- nungen aus Brüssel, die zwar primär auf den Bankensektor abzielen, aber häu g Leasing- Gesellschaften mit Banken über einen Kamm scheren und weder das unterschiedliche Ge- schäftsmodell noch das geringe Risikopro l von Leasing oder die mittelständische Bran- chenstruktur berücksichtigen.
Interessenvertretung und Dienstleistung
„Die Beachtung der mittelständischen Bran- chenstruktur bei Gesetzesinitiativen und im Dialog mit der Politik sowie die Unterstützung der kleinen und mittleren Mitglieder bei der Bewältigung der Aufsicht gehört daher weiter- hin zu unseren vorrangigen Aufgaben“, erläu- tert BDL-Hauptgeschäftsführer Horst Fittler. Das Thema Finanzmarktaufsicht zeigt daher exemplarisch die beiden Säulen, auf denen die Verbandsarbeit des BDL fußt: Interessen- vertretung einerseits und Dienstleistung für die Mitgliedsunternehmen andererseits. „Wie wichtig und wie wirksam die Unterstützung unserer Mitglieder bei der Umsetzung der regulatorischen Anforderungen in Form von
Seminaren, Guidelines, Broschüren und der regelmäßigen Information war und ist, zei- gen unsere Mitgliedszahlen“, erläutert Fittler (siehe auch Gra k Mitgliederentwicklung). „Zwar haben wir seit 2010 im Saldo auch 16 Mitglieder verloren, die den Kraftakt Auf- sicht nicht stemmen konnten oder wollten, innerhalb der gesamten Leasing-Branche hat in diesem Zeitraum jedoch jede vierte Gesellschaft ihr Geschäft aufgegeben.“ Die Mehrzahl dieser Unternehmen war nicht im Verband organisiert und konnte daher nicht auf die unterstützenden Maßnahmen des BDL zurückgreifen. „Besonders in einer heteroge- nen Branche wie der Leasing-Wirtschaft, in der zahlreiche mittelständische Leasing- Gesellschaften nur auf begrenzte eigene fachliche Ressourcen zurückgreifen können, ist der Verband als Dienstleister gefordert“, lautet Fittlers Fazit.
Umfangreicher Service für Mitgliedsgesellscha en
Die Analyse und praxisgerechte Aufberei- tung relevanter Informationen über aktuelle Entwicklungen des Leasing-Marktes und seiner Rahmenbedingungen sowie die konti- nuierliche, frühzeitige (und exklusive) Mitglie- derinformation gehören zu den Dienst- und Serviceleistungen des BDL. Die Mitglieder er- halten Rundschreiben oder Newsletter sowie weiterführende Informationen im internen Mitgliederbereich der BDL-Website. Zu einzel- nen Themenfeldern werden praxisnahe Hand- reichungen, Anwendungsempfehlungen und Leitfäden bereitgestellt. Zudem veranstaltet der BDL Fachtagungen und Foren zu bran-
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