Page 63 - BDL Jahresbericht 2015
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zurück (siehe Gra k Seite 57). Der BDL hat in den vergangenen fünf Jahren im Saldo 16 Mit- glieder verloren. Neugründungen sind aufgrund der Au agen der Finanzmarktaufsicht mit ho- hen Einstiegshürden versehen und  nden de facto nicht mehr statt.
Erleichterungen für kleine Gesellscha en
Entsprechend benötigen die kleinen mittel- ständischen Gesellschaften Erleichterungen bei den Anforderungen der Aufsicht. Ein gutes Beispiel stellen die Vorschriften zur Einrichtung einer Compliance-Funktion dar. Gesellschaften unter 50 Beschäftigten und mit einer Bilanz- summe unter 500 Mio. Euro brauchen keinen Compliance-Beauftragten und müssen keine eigene organisatorische Einheit einrichten. „An- gesichts der Branchenstruktur eine angemes- sene Erleichterung für die Leasing-Wirtschaft“, erläutert BDL-Präsident Martin Mudersbach.
Kooperation als Schlüssel zum Erfolg
Bei der Unterstützung der Mitgliedsgesellschaf- ten kann der BDL auch auf sein breites Netz- werk an Consultants, IT-Spezialisten, Rechts- anwälten, Wirtschaftsprüfern, Steuerberatern, Banken, Sparkassen und Finanzdienstleistern etc. zurückgreifen, den sogenannten Koopera- tions- und Informationspartnern (KIP).
Eigentümerhintergrund der Mitgliedsgesellschaften
Anteil am Neugeschäft Mobilen-Leasing
Partner des BDL können diejenigen Unterneh- men werden, die selbst kein Leasing-Geschäft betreiben, deren Geschäftstätigkeit jedoch engen Bezug zur Leasing-Branche hat. Ziel ist dabei, den Kontakt und den gegenseitigen Informations uss zwischen der Leasing-Wirt- schaft und Unternehmen und Branchen zu fördern, die mit den Leasing-Gesellschaften im Leistungsaustausch stehen. „Der aktive Austausch ist dabei ein Erfolgsfaktor für die gesamte Branche“, weiß Horst Fittler, BDL- Hauptgeschäftsführer. Der BDL bietet dafür auf seinen Mitgliederversammlungen und anderen Veranstaltungen eine geeignete Plattform. Aktuell besteht das Netzwerk aus 83 Partnern.
Begleitung der Kunden ins Ausland
Deutschland und sein „German Mittelstand“ nimmt weltweit unter den Exportnationen eine Spitzenposition ein. Es überrascht daher nicht, dass auch ungefähr ein Drittel der Mit- gliedsgesellschaften des BDL Geschäfte im Ausland betreibt. In der Regel geht es dabei nicht primär um lokales Geschäft, vielmehr begleiten die Leasing-Gesellschaften ihre Kunden, wenn diese sich neue Absatzmärkte im Ausland erschließen oder ihre Produktion aus Deutschland verlagern.
Dabei werden zwei Arten von Geschäfts- modellen unterschieden: das Cross-Border-
Eigentümerhintergrund der Mitgliedsgesellschaften Zusammensetzung BDL-Mitgliedschaft
55% 27%
18%
Quelle: BDL
Leasing und das Domestic-Leasing. Beim Domestic-Leasing erfolgt der Vertragsab- schluss zwischen dem ausländischen Lea- sing-Nehmer und einer im jeweiligen Land ansässigen Tochtergesellschaft des deut- schen Leasing-Unternehmens. Dies kann eine 100-prozentige Tochter oder ein Joint Venture sein. Beim Cross-Border-Leasing wird der Leasing-Vertrag von der inländi- schen Leasing-Gesellschaft direkt mit dem ausländischen Leasing-Nehmer geschlos- sen. Dieses Geschäft ist seit einigen Jahren rückläu g – zugunsten des Domestic Leasing. Denn die Präsenz vor Ort ermöglicht einen besseren Einblick in die lokalen Güter- und Finanzmärkte. Außerdem können so die Be- sonderheiten in den einzelnen Ländern bei den handels-, zivil- und steuerrechtlichen Rahmenbedingungen berücksichtigt werden.
Mietkauf
Seit vielen Jahren bieten die Leasing-Gesell- schaften für eine Reihe von mobilen Ausrüs- tungsgütern auch Mietkauf-Verträge an. Beim Mietkauf räumt die Leasing-Gesellschaft ihrem Kunden das Recht ein, das Investiti- onsgut innerhalb einer Frist zu einem vorher bestimmten Preis zu erwerben, wobei die bis dahin gezahlten Mieten auf den Kaufpreis angerechnet werden. Anders als im Finan- zierungsleasing erfolgt beim Mietkauf die Aktivierung der Mietkaufsache sofort beim Mietkäufer. Der Anteil des Mietkaufs gewinnt langsam, aber stetig an Bedeutung und be- trägt aktuell gute zehn Prozent des Neuge- schäfts der Leasing-Wirtschaft, was rund 5,9 Mrd. Euro entspricht. Mietkauf bietet sich vor allem dann an, wenn es um die längerfris- tige Nutzung eines Investitionsgutes geht, das nicht unter dem Druck kurzer Innovationszy- klen steht oder sehr speziell auf ein Unter- nehmen zugeschnitten ist und sich nicht ohne weiteres für eine Drittverwertung eignet. Im vergangenen Jahr wurden rund 70.000 Miet- kauf-Verträge abgeschlossen. Häu g machen Kunden auch Mietkauf, um staatliche Inves- titionszulagen zu erhalten, die für Leasing- Investitionen ausgeschlossen sind. a
Der BDL 61
10%
58%
Herstellernahe Bankennahe Unabhängige
32%
Jahresbericht 2015


































































































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