Page 61 - BDL Jahresbericht 2015
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Horst Fittler
Politik gewinnen. Jedoch ist klar, dass Leasing der Schwerpunkt unserer Geschäfte bleibt – im Markt sowie in der Verbandsarbeit.
Leasing bleibt das Kerngeschä  der Branche. In welchen Bereichen oder auf welchen Märkten sehen Sie besondere Wachstumspoten- ziale für Leasing und für Asset  nance?
Mudersbach: Industrie 4.0, Elektromobilität und die weitere Umsetzung der Energiewen- de – diese Projekte erfordern immense Investi– tionen. Und sie sind notwendig, um die Wett- bewerbsfähigkeit Deutschlands zu sichern. Leasing-Unternehmen sind seit über 50 Jah- ren Experten für Investitionen. Als ausgezeich- nete Kenner der Märkte und Investitionsgüter begleiten wir Innovationen und führen diese in die Märkte ein. Dies zeigt das Beispiel Elektromobilität: Von den knapp 20.000 Elek- trofahrzeugen auf deutschen Straßen ist der Löwenanteil geleast.
Zu den aktuellen unternehmeri- schen Herausforderungen zählen
u. a. die Steigerung von Flexibilität, der Fachkrä emangel und die zu- nehmende Spezialisierung. Welche Implikationen sehen Sie hierbei für die Leasing-Branche?
Fittler: Chancen ergeben sich für Modelle, die sich noch stärker am individuellen Bedarf des Kunden orientieren, wie projektbezogene Laufzeiten, Pay-per-Use oder andere Vertrags- konstruktionen. Darüber hinaus ist denkbar, neben dem Leasing eines Objekts – zum Beispiel einer Maschine – auch die entspre- chende Expertise mitanzubieten. Vorstellbar sind Schulungen oder sogar die Vermittlung von entsprechenden Maschinenführern. Fle- xibilität zu schaffen, gehört zu den Kernei- genschaften des Leasing. Hier gibt es noch einiges Potenzial.
Globalisierung ist ein weiteres Stichwort für den deutschen Mit- telstand. Wie aktiv ist die Leasing- Wirtscha  im Ausland?
Mudersbach: Etwa jede dritte BDL-Mitglieds- gesellschaft ist im Ausland aktiv und begleitet
ihre Kunden, wenn sie sich neue Absatz- und Beschaffungsmärkte außerhalb Deutschlands erschließen. Die Beratung über die wirtschaft- lichen, rechtlichen, aber auch kulturspezi - schen Bedingungen vor Ort ist dann mindes- tens genauso wichtig wie die Finanzierung der geplanten Investitionen.
Der Wettbewerb nimmt weiter zu. Womit kann die Leasing- Wirtscha  bei den Unternehmern punkten?
Fittler: Unser Objekt- und Markt-Know-how sowie die ergänzenden Serviceleistungen rund um die Nutzung des Investitionsobjektes, die bis zum kompletten Asset Management ge- hen, sind einzigartig in der Finanzierungsland- schaft. Nur wer Laufzeiten, Restwerte und den Wartungsaufwand kennt sowie das gebrauch- te Objekt bestmöglich verwerten kann, kann auch Kosten und Nutzen für den Kunden op- timal berechnen oder ihn bereits bei der Be- darfsermittlung und Anschaffung beraten. a
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