Page 24 - BDL Jahresbericht 2011
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ein neues Fahrzeug gekauft bzw.  nanziert haben. Da private Fahrzeuge in der Regel rund alle vier Jahre ausgetauscht werden, ist ein Ende der „Durststrecke“ in Sicht. Den größten Marktanteil haben hier die herstellernahen Leasing-Gesellschaften. Sie haben seit Mitte der 1980er Jahre das Leasing für Private Haushalte durch die Kreation neuer Vertragsvarianten und die Kombination mit ergänzenden Dienstleistun- gen attraktiv gestaltet.
Das Baugewerbe steht an sechster Stelle der Kun- densektoren. Sein Anteil am Leasing-Neugeschäft
ist im Vergleich zum Vorjahr stabil geblieben (sechs Prozent). Das Baugewerbe weist seit Jahren eine sehr hohe Leasing-Quote auf (58 Prozent).
Den siebten und letzten Platz im Ranking der Kunden- sektoren teilen sich mit einem Anteil von je drei Prozent der Staat und der Sektor Landwirtschaft, Energie- und Wasserversorgung sowie Bergbau. Das Neugeschäft mit Kunden aus beiden Sektoren ist im Jahr 2011 leicht unterdurchschnittlich gewachsen, der Anteil ist stabil geblieben. Gemessen an den gesamten Ausrüstungs- investitionen des Staates ist das erzielte Neugeschäft noch gering. Die wichtigsten Objekte im Geschäft mit dem Sektor Landwirtschaft, Energie- und Wasserversor- gung sowie Bergbau sind die landwirtschaftlichen und forstwirtschaftlichen Geräte.
Vertragsformen im Mobilien-Geschäft
Die Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge im Mobilien-Geschäft stieg im Jahr 2011 um 8,6 Prozent auf 1,4 Mio. Stück. Der durchschnittliche Wert eines Neuver- trages betrug 32.200 Euro und ist damit nominell um 6,4 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. BDL-Mitglieder realisieren 45,5 Mrd. Euro Ausrüstungsinvestitionen.
Der Anschaffungswert aller Objekte im Mobilien- Geschäft der BDL-Mitglieder wuchs im Jahr 2011 um 15,5 Prozent auf 45,5 Mrd. Euro. Davon ent elen
39,9 Mrd. Euro (88 Prozent) auf das Leasing und
5,6 Mrd. Euro (12 Prozent) auf den Mietkauf. Die Wachs- tumsrate war beim Mietkauf (+26,2 Prozent) größer als beim Leasing (+14,1 Prozent).
Betrachtet man nur das Leasing-Geschäft – ohne Miet- kauf – so ent el über die Hälfte (58 Prozent) auf das an den Leasing-Erlassen ausgerichtete Finanzierungsleasing. Darunter fallen Verträge von mittel- oder langfristiger Dauer, deren Grundmietzeit kürzer ist als die betriebs- gewöhnliche Nutzungsdauer des Leasing-Objektes und die auf die volle Amortisation des Leasing-Gegenstandes durch den Leasing-Nehmer ausgerichtet sind.
Den übrigen Teil des Leasing-Geschäftes stellten Operate-Leasingverträge dar (42 Prozent). Nach  nanz- wirtschaftlichem Verständnis steht dieser Begriff für Leasing-Verträge, bei denen der Leasing-Geber das In- vestitionsrisiko trägt. Die volle Amortisation tritt hier erst durch den Abschluss eines neuen Leasing-Vertrages mit demselben oder einem anderen Kunden oder durch die Objektverwertung in eigener Verantwortung der Leasing- Gesellschaft ein. Diese Vertragsvarianten haben sich im IT- und Pkw-Leasing – besonders im Zusammenhang mit Service-Komponenten – bereits fest etabliert.
Vertriebswege im Mobilien-Leasing
Leasing-Gesellschaften gewinnen ihre Kunden über mehrere Vertriebswege:
• Der größte Anteil des Neugeschäfts wird über Her- steller und Händler abgeschlossen. Beim Hersteller- Leasing bieten Hersteller ihre Investitionsobjekte im
24 | Der deutsche Leasing-Markt


































































































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