Page 36 - BDL Jahresbericht 2011
P. 36

Aufgaben und Leistungen des BDL
Nicht nur die Leasing-Branche feiert 2012 das 50. Jubilä- um ihrer Gründung, auch der Leasing-Verband begeht in diesem Jahr sein 40-jähriges Bestehen. Als sich vor einem halben Jahrhundert die ersten Leasing-Gesell- schaften in Deutschland gründeten, dauerte es nicht lange, bis sich die Pioniere der Branche organisierten – zunächst in Form einer Arbeitsgemeinschaft, aus der im November 1972 der erste Deutsche Leasing-Ver- band mit 16 Mitgliedsgesellschaften hervorging. Das Ringen mit der Finanzverwaltung um die Kennzeichen der Leasing-Erlasse gehörte in den Anfangsjahren zu den maßgeblichen Aufgaben der Branchenvertreter.
In den folgenden vier Jahrzehnten begleiteten die Verbandsvertreter die rechtlichen, steuerlichen, bilan- ziellen Entwicklungen, die die Branche beein ussten. Die Gremien berieten betriebswirtschaftliche Fragen, Fragen der Re nanzierung, entwickelten eine umfas- sende Marktstatistik, werteten Marktstudien aus, initiierten Programme für die Aus- und Weiterbildung, betrieben eine umfassende Öffentlichkeitsarbeit für Produkt und Branche und sorgten mit der Gründung des Forschungsinstituts für Leasing an der Universi- tät zu Köln für die wissenschaftliche Begleitung des Produkts.
2001 fusionierte der Bundesverband Deutscher Leasing-Gesellschaften mit dem Interessenverband Deutscher Leasing-Unternehmen, der sich Ende der 1980er Jahre gegründet hatte und dem überwiegend kleine und mittlere Leasing-Gesellschaften und Ver- treter beratender Berufe angehörten. Der neue BDL verlegte seinen Sitz in die Hauptstadt Berlin. Seitdem vertritt der vereinigte BDL als einziger Verband die In- teressen der gesamten deutschen Leasing-Wirtschaft. Mit seinen fast 200 Mitgliedsgesellschaften repräsen- tiert der Verband über 90 Prozent des Marktvolumens. Mit dem neuen Jahrtausend wandelten sich auch die
Anforderungen an den BDL stark, die Aufgabenvielfalt nahm beachtlich zu, nicht zuletzt durch die Unterstel- lung unter die Finanzmarktaufsicht Ende 2008. Neben der Interessenvertretung entwickelte der Verband ein zweites starkes Standbein als Dienstleister für seine Mitgliedsgesellschaften, was besonders kleinen und mittleren Gesellschaften zugutekommt.
Die Verbandsgeschichte zeigt, wie sich die Branche im Laufe der Jahrzehnte erfolgreich entwickelt hat, wie Instrumente zur Marktbeobachtung, zur betriebswirt- schaftlichen Analyse der eigenen Geschäftszahlen, zur wissenschaftlichen Produktuntersuchung oder zur Aus- und Fortbildung entwickelt wurden. Andererseits zeigt die Geschichte auch, wie sich die Rahmenbedin- gungen der Branche stetig gewandelt haben und wie sich die Leasing-Gesellschaften aufgrund ihrer Inno- vationskraft diesen neuen Bedingungen erfolgreich angepasst haben.
Wie im operativen Geschäft erfordert auch Verbands- arbeit eine permanente Veränderung in Folge der sich wandelnden Ansprüche der Mitglieder und des sich ändernden Umfelds. Gerade die Anforderungen im neuen Jahrtausend zeigen: Die Attraktivität eines Verbandes misst sich nicht mehr ausschließlich an seiner Funktion als Interessen- und Branchenvertretung – so wichtig diese nach wie vor auch ist. Jedes einzelne Mitglied fragt vielmehr nach seinem persönlichen Nutzen und danach, welchen Mehrwert der Verband ihm bieten kann. Der Verband als Dienstleister ist besonders in einer hetero- genen Branche wie der Leasing-Wirtschaft gefragt, in der zahlreiche mittelständische Leasing-Gesellschaften nur auf begrenzte eigene fachliche Ressourcen zurückgreifen können. Interessenvertretung und Dienstleistung bilden daher die beiden Säulen eines modernen Verbandsfun- daments im 21. Jahrhundert.
36 | Der BDL


































































































   34   35   36   37   38