Page 42 - BDL Jahresbericht 2011
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Struktur und Marktvolumen
In vier Jahrzehnten Verbandsgeschichte hat sich die Zahl der Mitgliedsgesellschaften stetig erhöht. 1972 von 16 Gesellschaften gegründet, wuchs der BDL nach 20 Jahren bereits auf rund 100 Mitglieder an. Durch die Fusion mit dem Interessenverband Deutscher Leasing-Unternehmen (IDL) 2001 wurde erstmals
die 200er Marke überschritten. Seit einigen Jahren pendelt sich die Zahl der Mitglieder auf knapp 200 Leasing-Gesellschaften ein (siehe Abbildung auf Seite 43). 2011 erwirtschafteten diese ein Neugeschäft
von 42 Mrd. Euro und repräsentieren damit etwa 90 Prozent des Gesamtleasing-Marktes. Da mit weni-
gen Ausnahmen alle größeren Leasing-Unternehmen Mitglied im BDL sind, verteilt sich das verbleibende, nicht von Verbandsangehörigen generierte Leasing- Neugeschäftsvolumen in Höhe von rund 6,5 Mrd. Euro auf viele überwiegend kleinere Gesellschaften.
Vielschichtige Struktur
Den deutschen Leasing-Markt teilen sich große, meist auch international tätige Gesellschaften – oft mit Ban- ken- oder Hersteller-Hintergrund – und eine Vielzahl kleiner und mittelständischer Leasing-Unternehmen. Experten für Immobilien- und Großmobilien-Leasing sind ebenso vertreten wie breit aufgestellte Universal- anbieter und Spezialisten für bestimmte Objektgrup- pen oder Kunden-Sektoren. Insgesamt ist die deut- sche Leasing-Branche jedoch mittelständisch geprägt, sowohl auf Kunden- als auch auf Anbieterseite. Diese Vielfalt ist in Europa einzigartig.
Eine Strukturanalyse der BDL-Mitglieder nach Grö- ßenklassen (siehe Abbildung auf Seite 46) ergibt, dass über die Hälfte der Gesellschaften weniger als 15 Beschäftigte hat, rund drei Viertel haben weniger als 50 Mitarbeiter. Gut ein Drittel der BDL-Mitglieder
verfügt lediglich über einen Einzelgeschäftsführer oder Einzelvorstand. Dabei handelt es sich sehr häu g um inhabergeführte Unternehmen. Im Mai 2012 gehörten dem BDL 190 Leasing-Gesellschaften als Mitglieder an. Von diesen waren 158 Unternehmen ausschließlich im Mobilien-Leasing, acht ausschließ- lich im Immobilien-Leasing und 24 in beiden Berei- chen tätig. Von allen Mitgliedsgesellschaften haben 29 einen Hersteller-, 55 einen Bank- und 106 einen unabhängigen Hintergrund. Die Eigentümerstruktur der Mitgliedsunternehmen ist seit Jahren stabil geblie- ben. 56 BDL-Mitglieder haben einen ausländischen Hintergrund, d. h. eine Muttergesellschaft, die nicht
in Deutschland sitzt. Die BDL-Mitglieder beschäftig- ten 2011 rund 12.800 Mitarbeiter. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Zahl stabil geblieben.
Internationales Leasing-Geschäft
Ungefähr ein Drittel der Mitgliedsunternehmen des BDL betreibt Geschäfte im Ausland. Dabei werden zwei Arten von Geschäftsmodellen unterschieden: Cross Border Leasing und Domestic Leasing. Beim Domestic Leasing erfolgt der Vertragsabschluss zwischen dem ausländischen Leasing-Nehmer und einer im jeweiligen Land ansässigen Tochtergesell- schaft des deutschen Leasing-Unternehmens. Beim Cross Border Leasing wird der Leasing-Vertrag von der inländischen Leasing-Gesellschaft direkt mit dem ausländischen Leasing-Nehmer geschlossen. Cross Border Leasing sollte nicht mit dem US-Lease ver- wechselt werden, was in der Medienberichten jedoch häu g geschehen ist.
Unter US-Lease ist eine steuerliche Gestaltung zu verstehen, die es u. a. deutschen Kommunen in der Ver- gangenheit ermöglichte, von US-amerikanischen Steuer-
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