Page 44 - BDL Jahresbericht 2014
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42 leasing-markt und umfeld
Betriebswirtschaft
CHanCEn nutZEn, rISIkEn kontroLLIErEn unD auFSICHt MEIStErn
nach einem schwachen start im ersten halbjahr 2013 konnte die leasing-Wirtschaft im Jahresverlauf deutlich zulegen und für das gesamtjahr ein stabiles neugeschäft erwirtschaften. „Wir hoffen, den schwung aus der zweiten Jahreshälfte mitzunehmen und erwarten für 2014 ein deutliches neuge- schäftsplus“, zeigt sich maximilian meggle, vorsitzender des ausschusses für betriebs- wirtschaftliche fragen, optimistisch. dabei stützt sich der Optimismus vor allem auf die Prognose steigender ausrüstungsinves- titionen, die zum einen das Wachstum im leasing direkt be ügeln und zum anderen motor der gesamtwirtschaftlichen Entwick- lung sind. die guten Erwartungen könnten sich aber schnell zerschlagen, wenn es nicht gelinge, die politischen spannungen in den griff zu bekommen. Ebenso könn- ten steigende Energie- und Rohstoffpreise und zunehmend auch der fachkräftemangel dämpfenden Ein uss haben. beim Thema fach- und nachwuchskräfte zählt der aus- schussvorsitzende auf die unterstützung durch den bdl.
Quali zierte Mitarbeiter sind die Basis für den Erfolg
„der demographische Wandel ist keine bloße Theorie, sondern bereits heute in der betriebli- chen Praxis erkennbar“ betont meggle. darü- ber hinaus stellen der stete Wandel und die anhaltend steigenden anforderungen eine echte herausforderung für jeden mitarbeiter dar. deshalb, so der ausschussvorsitzende, sei es heute wichtiger denn je, durch attrak- tive ausbildungsangebote den nachwuchs
für die leasing-branche zu begeistern und mitarbeiter zu fördern. neben der veran- staltung von seminaren und Workshops unterstützt der bdl deshalb zusätzliche fortbildungsangebote. so wurde im herbst 2013 mit „learn2lease“ erstmals ein die ausbildung zum bürokaufmann ergänzen- der Kurs angeboten, der leasing-spezi sche fachkenntnisse zeitgemäß vermittelt. Eine weitere initiative ist das unternehmensplan- spiel „leasing“, dessen fertigstellung nach wesentlichen Entwicklungsschritten im ver- gangenen Jahr für das laufende Jahr 2014 er- wartet wird. auf spielerische art und Weise soll es dann möglich sein, die auswirkungen geschäftspolitischer Entscheidungen zu si- mulieren und zu analysieren.
„die zusammenarbeit der leasing-Wirt- schaft mit dem forschungsinstitut für lea- sing an der universität zu Köln sichert die verbindung von Praxis und Theorie, stellt die ausbildung auch auf akademischem niveau sicher und trägt mit zahlreichen Publikatio- nen zum wissenschaftlichen fortschritt bei“, führt maximilian meggle aus.
Empirische Studien belegen die Risikoarmut im Leasing
neben der arbeit am forschungsinstitut für leasing haben im vergangenen Jahr zwei von der leaseurope initiierte Risikostudien relevante Ergebnisse für die verbandsarbeit geliefert. so brachten die analysen den empi- rischen nachweis, dass das leasing-geschäft ausgesprochen risikoarm ist. zwar hatte be- reits die finanzkrise belegt, dass von der
leasing-Wirtschaft weder  nanz- noch real- wirtschaftliche Risiken ausgehen. vielmehr hatte sich die branche aufgrund der realwirt- schaftlichen verankerung sehr robust gezeigt und so zur bewältigung der Krise beigetragen. Über die unmittelbare beobachtung hinaus erbringen nun die untersuchungen, die von der Wirtschaftsberatung deloitte durchge- führt worden sind, einen wissenschaftlich fundierten nachweis für die Risikoarmut des leasing-geschäfts. die Ergebnisse sollten dabei helfen, auf europäischer und nationa- ler Ebene zu einer angemessenen form der aufsicht zu  nden.
gegenstand der studien, an der 17 große eu- ropäische leasing-gesellschaften teilgenom- men haben, war das ausfallrisiko. zu diesem zweck wurden 3,6 mio. verträge mit einem gesamtvolumen von rund 160 mrd. Euro un- tersucht. dabei umfasste der betrachtungs- zeitraum die Jahre 2007 bis 2011 und damit auch die Krisenjahre seit 2008. fazit: sowohl die ausfallwahrscheinlichkeiten als auch die ausfallraten sind deutlich geringer als bei vergleichbaren finanzierungsalternativen. ursache dafür ist zum einen, dass ausfallge- fährdete verträge häu g wieder gesunden, weil geleaste Objekte oft unverzichtbar für den geschäftsbetrieb sind. zum anderen sind die ausfallraten gering, weil leasing-ge- sellschaften Eigentümer der Objekte bleiben und durch ihre Objekt- und verwertungskom- petenz bei einem ausfall geringere verluste erzielen. „diese Ergebnisse gilt es bei zu- künftigen Regulierungsvorhaben und deren umsetzung angemessen zu berücksichtigen“, erklärt maximilian meggle.
Jahresbericht 2014


































































































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