Page 18 - BDL Jahresbericht 2010
P. 18

durchschnittlich gewachsen ist, stieg auch sein Anteil leicht (auf 12 Prozent). Die Leasing-Quote im Handel ist relativ hoch (28 Prozent).
Der Sektor Verkehr und Nachrichtenübermittlung ver- zeichnete ein leicht überdurchschnittliches Wachstum des Neugeschäfts. Dadurch ist sein Anteil am Neu- geschäft nur wenig gestiegen (auf 9 Prozent). Dieser Sektor gilt als besonders konjunkturreagibel. Wenn die wirtschaftliche Aktivität anzieht, steigt der Bedarf an Transportkapazität.
Das Baugewerbe steht an sechster Stelle der Kun- densektoren. Sein Anteil am Leasing-Neugeschäft ist im Vergleich zum Vorjahr nur geringfügig gestiegen (6 Prozent). Das Baugewerbe weist seit Jahren eine hohe Leasing-Quote auf (62 Prozent).
Den siebten und letzten Platz im Ranking der Kun- densektoren teilen sich mit einem Anteil von je drei Prozent der Staat sowie der Sektor Landwirtschaft, Energie- und Wasserversorgung, Bergbau. Da das Neugeschäft mit Kunden aus beiden Sektoren im Jahre 2010 überdurchschnittlich gewachsen ist, ist ihr Anteil um jeweils einen Prozentpunkt gestiegen. Gemessen an den gesamten Ausrüstungsinvestitionen des Staates ist das erzielte Neugeschäft noch gering.
Vertragsformen im Mobilien-Geschäft
Die Anzahl der neu abgeschlossenen Verträge im Mobilien-Geschäft stieg im Jahr 2010 um 0,6 Prozent auf 1,3 Mio. Stück. Der durchschnittliche Wert eines Neuvertrages betrug 30.400 Euro und ist damit nomi- nell um 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Der gesamte Anschaffungswert der Objekte im Mobilien- Geschäft wuchs im Jahre 2010 um 2,5 Prozent auf
39,5 Mrd. Euro. Davon ent elen 35,0 Mrd. Euro (89 Prozent) auf das Leasing und 4,5 Mrd. Euro (11 Pro- zent) auf den Mietkauf. Die Veränderungsrate war beim Mietkauf (+6 Prozent) größer als beim Leasing (+2 Prozent).
Betrachtet man nur das Leasing-Geschäft, ohne Mietkauf, so ent elen fast zwei Drittel (64 Prozent) auf das an den Leasing-Erlassen ausgerichtete Finan- zierungsleasing. Darunter fallen Verträge von mittel- oder langfristiger Dauer, deren Grundmietzeit kürzer ist als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Leasing-Objektes und die auf die volle Amortisation des Leasing-Gegenstandes durch den Leasing-Nehmer ausgerichtet sind.
Den übrigen Teil des Leasing-Geschäftes stellten Operate-Leasing-Verträge dar (36 Prozent). Nach  nanzwirtschaftlichem Verständnis steht dieser Begriff für Leasing-Verträge, bei denen der Leasing- Geber das Investitionsrisiko trägt. Die volle Amor- tisation tritt hier erst durch den Abschluss eines neuen Leasing-Vertrages mit demselben oder einem anderen Kunden oder durch die Objektverwertung in eigener Verantwortung der Leasing-Gesellschaft ein. Diese Vertragsvarianten haben sich im IT- und Pkw- Leasing – besonders im Zusammenhang mit Service- Komponenten – bereits fest etabliert.
Vertriebswege im Mobilien-Leasing
Leasing-Gesellschaften gewinnen ihre Kunden über mehrere Vertriebswege:
• Beim Direktvertrieb akquiriert die Leasing-Gesell- schaft Kunden über den eigenen Außendienst. Das im Direktvertrieb erzielte Volumen im Mobilien-Leasing
18 | Der deutsche Leasing-Markt


































































































   16   17   18   19   20