Page 19 - BDL Jahresbericht 2015
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nen. Diese Vielfalt und die abwechslungsreichen Erfahrungen sind die beste Motivation für die tägliche Arbeit“, erläutert Roland Bolz, Diplom-Kaufmann und Niederlassungsleiter im Vertrieb einer internationalen Leasing-Gesellschaft mit Sitz in Norddeutschland. Er ist seit 1994 dort tätig.
Um die passende Leasing-Lösung für die Kunden zu entwi- ckeln, sind neben Finanzierungswissen Objekt- und Markter- fahrung entscheidend. Denn eine Beratung überzeugt nur, wenn sich der Vertriebsmitarbeiter in der Branche seines Kun- den auskennt. Die Expertise von Maschinenbauingenieuren oder Kfz-Mechatronikern ist beispielsweise gefragt, um den Wertverlauf einer Maschine zu berechnen, Verwertungskon- zepte zu erarbeiten oder maßgeschneiderte Serviceleistungen rund um die Nutzung eines Fahrzeugs oder einer Maschi- ne anzubieten. Hierfür bedarf es einer Vielzahl an Quali - kationen – je nachdem, auf welche Gütergruppen sich eine Leasing-Gesellschaft fokussiert. Wer landwirtschaftliche Ge- räte verleast, benötigt Agraringenieure, fürs IT-Leasing Infor- matiker; wer Flugzeuge verleast, stellt Piloten oder Luft- und Raumfahrttechniker ein. Erbringt eine Leasing-Gesellschaft Bauleistungen, werden Bauingenieure und Architekten für die Steuerung von Neu- und Ausbauten benötigt, um nur einige Beispiele aufzuzählen.
Partner auf Augenhöhe
Gerald Spänig ist als Vertriebsleiter International/Team Baumaschinen eines führenden Leasing-Unternehmens tätig. Mit seinem Team betreut er Vendoren und Händler und entwickelt Konzepte der Absatzfinanzierung für die Branchenteilnehmer. Mithilfe von Cross Selling bietet der gelernte Maschinenbauer auch Lösungen für Finanzie- rungsanfragen anderer Sparten an. Bei seinem Job hilft „mein Background als Ingenieur. Denn so kann ich mei- ne Partner auf Augenhöhe beraten“, beschreibt er den Nutzen seines beruflichen Werdegangs für die aktuellen Aufgaben. Spänig hat an der TU Dresden Maschinenin- genieurwesen mit Abschluss als Dipl.-Ing. Maschinen- bau studiert und war nach dem Studium zunächst als Konstrukteur von Verarbeitungsmaschinen tätig. Für die Leasing-Gesellschaft arbeitet er seit 2003.
Teamarbeit wird großgeschrieben
Vertriebsmitarbeiter müssen ihr Ohr am Markt und am Kunden haben. Idealerweise fließt das Kundenfeedback gleich in die Produktentwicklung ein. Wettbewerbsfähige
und innovative Produkte zu entwickeln oder bestehende zu optimieren sowie Entwicklungsprozesse effizienter zu gestalten sind zentrale Themen einer Leasing-Gesell- schaft. Produktentwickler steuern und begleiten den Entwicklungsprozess von der Produktidee bis zur Markt- einführung. Die Abteilung Produktentwicklung ist häufig dem strategischen Marketing zugeordnet. Naturgemäß gibt es zahlreiche Schnittstellen zu anderen Abteilungen der Leasing-Gesellschaft. Teamarbeit wird hier wie in der gesamten Leasing-Wirtschaft großgeschrieben.
Um Produkte zu optimieren, veränderten Anforderungen anzupassen oder neue zu entwickeln, werden Marktdaten und -trends analysiert. Dabei geht es einerseits um das Leis- tungsprogramm der Leasing-Gesellschaft und andererseits um die Ausgestaltung von Einzelleistungen. Die Rückkopp- lung mit Kunden und Herstellern verschafft den Mitarbeitern ein gutes Gespür für Markttrends. So können Leasing-Unter- nehmen schnell und  exibel reagieren – oder sich ein neu- es Geschäftsfeld erschließen: Dr. Bernd Meckel leitet seit 2007 den Geschäftsbereich Energie eines mittelständischen Leasing-Unternehmens, das zuvor im Schwerpunkt die „klassischen“ Leasing-Segmente Anlagen/Maschinen und Fahrzeuge betreute. Der Diplom-Physiker und promovierte Ingenieur baute das Leasing-, Mietkauf- und Contracting- Geschäft für energietechnische Anlagen wie Heizzentralen, Blockheizkraftwerke, Kälte- und Druckluftzentralen auf. Die energiepolitischen Diskussionen und die spätere Energie- wende kamen ihm und seinem Geschäftserfolg zugute. Ge- nauso wie sein beru icher Hintergrund: „Als Ingenieur hatte ich die Chance, diesen sehr vielseitigen Geschäftsbereich aufzubauen und die für die anderen Kollegen neuen techni- schen sowie energiewirtschaftlichen Sachverhalte transpa- rent zu machen“, erläutert Dr. Meckel. Zudem hilft ihm sein Fachwissen auch in Gesprächen mit Energiedienstleistern, die in ihm einen ebenbürtigen Gesprächspartner sehen.
Services durch technisches Know-how
Technische Fachleute sind in Leasing-Gesellschaften auch gefragt, wenn es um die ergänzenden Dienstleis- tungen geht, die den Kunden rund um die Nutzung des Leasing-Objekts angeboten werden. Die Koordination die- ser Service-Leistungen – vom Versicherungs- und Scha- densmanagement über Wartung, Reparatur, technischem Kundenservice bis zum kompletten Asset Management – obliegt in der Regel der Abteilung Vertragsmanagement. Service fängt, streng genommen, schon einen Schritt vor der Nutzung an: bei der Beratung und Auswahl des Investitions- gutes. Besonders wichtig ist dies bei Unternehmen, deren
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