Page 35 - BDL Jahresbericht 2016
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„die leasing-Wirtschaft ist hervorragend ins
Jahr 2016 gestartet. das neugeschäft mit aus- rüstungsgütern stieg im ersten Quartal um zehn Prozent. dennoch machen wir uns sorgen um die investitionsstimmung in deutschland. Es wird nach wie vor viel zu wenig investiert.“
Horst Fittler, BDL-Hauptgeschäftsführer
leasing-markt und umfeld 33
Stichwort Cross-Border-Leasing
das cross-border-leasing sollte nicht mit dem us-lease verwech- selt werden, was in medienbe- richten jedoch häu g geschieht. unter us-lease ist eine steuerliche gestaltung zu verstehen, die es
u. a. deutschen Kommunen in der vergangenheit ermöglichte, von us-amerikanischen steuerver- günstigungen zu pro tieren. dabei wurden kommunale infrastruk- tureinrichtungen (z.b. Klärwerk, u-bahn-netz) an amerikanische investoren vermietet und sofort wieder zurückgemietet. us-leases werden oft mit cross-border-lea- sing gleichgesetzt, haben jedoch mit finanzierungsleasing deutscher Prägung – egal ob grenzüberschrei- tend oder nicht – nichts zu tun.
abgeschlossen. beim domestic-leasing er- folgt der vertragsabschluss zwischen dem ausländischen leasing-nehmer und einer im jeweiligen land ansässigen Toch- tergesellschaft des deutschen leasing- unternehmens. die Präsenz vor Ort bringt vorteile bei der bonitätsbeurteilung sowie der Kundenbetreuung und ermöglicht einen besseren Einblick in die güter- und finanz- märkte des landes.
die auslandsaktivitäten der leasing-unter- nehmen werden stark von den konjunktu- rellen Entwicklungen auf den betreffenden märkten beein usst. das volumen des cross-border-leasing belief sich 2015 auf 0,26 mrd. Euro. das sind 23,8 Prozent mehr als 2014. dieses Wachstum wurde aus- schließlich durch eine kleine anzahl groß- volumiger geschäfte mit maschinen für die Produktion sowie mit sonstigen ausrüstun- gen realisiert. auch das domestic-leasing hat 2015 zugenommen (+12,9 Prozent) und erreichte ein volumen von 3,2 mrd. Euro. Es wird vom standardgeschäft bestimmt. das domestic-leasing in den auslandsmärk- ten ist im neugeschäftsvolumen der bdl- mitgliedsgesellschaften nicht enthalten. Es wird als investitionsvolumen in den jeweili- gen ländern erfasst. 2015 war ungefähr ein drittel der bdl-mitglieder im ausland aktiv.
Ausblick 2016
die forschungsinstitute sagen in ihrer aktu- ellen gemeinschaftsdiagnose frühjahr 2016 voraus, dass sich der moderate aufschwung in deutschland fortsetzt. der aufschwung
wird weiterhin überwiegend von der bin- nennachfrage getragen. begünstigt wird er vom erneuten Rückgang des Ölpreises, der abwertung des Euro und der weiterhin ebenfalls moderaten konjunkturellen Er- holung im übrigen Euroraum. der private Konsum wird nach der Prognose mit dem verfügbaren Realeinkommen steigen. vom Export werden dagegen – anders als in früheren Einschätzungen – kaum positive Effekte erwartet. das bruttoinlandsprodukt soll nach der gemeinschaftsdiagnose in die- sem Jahr real um 1,5 Prozent wachsen. die investitionsstimmung ist weiterhin getrübt. die privaten unternehmen halten sich mit investitionen zurück. zu einer Trendwende kann es nach Prognose der forschungsin- stitute kommen, wenn sich der konjunktu- relle aufschwung nachhaltig etabliert. die investitionen in ausrüstungen und sonstige anlagen werden 2016 nach schätzungen um nominal 3,0 Prozent steigen, die investiti- onen in nichtwohnbauten um 2,7 Prozent.
nach den Ergebnissen der vierteljährlichen bdl-Trendmeldung für das erste Quartal 2016 stieg das neugeschäft im mobilien- leasing (inkl. mietkauf) um 10,0 Prozent gegenüber dem entsprechenden vorjahres- zeitraum. die branche erwartet, dass sich das neugeschäft in den nächsten Quar- talen weiterhin erholt und es übers Jahr gerechnet das neugeschäft des vorjahres um 3–5 Prozent übertreffen wird. voraus- setzung dafür ist eine stabile Weltkonjunk- tur. der anteil des mobilien-leasing an den gesamtwirtschaftlichen ausrüstungsinves- titionen wird weiter steigen. a
Jahresbericht 2016


































































































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