Page 41 - BDL Jahresbericht 2016
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der Erfüllung aufsichtlicher vorgaben zu er- reichen. vielmehr ist das Proportionalitäts- prinzip eine notwendige voraussetzung, um allgemeine vorgaben passgenau umsetzen zu können“, stellt hellen klar.
Undi erenzierte Über- tragung unsachgemäßer Standards abwehren
„den Erfolgen, die im konstruktiven dialog mit den nationalen aufsichtsbehörden er- zielt werden konnten, stehen fortlaufend
Obwohl leasing und Kredit vergleichbaren operationellen Risiken ausgesetzt sind, droht eine vielfach überzeichnete Eigen- kapitalunterlegung für leasing-geschäfte. dies zieht eine massive diskriminierung gegenüber dem Kredit nach sich.
diese sachlich unbegründete benachtei- ligung für leasing-geschäfte wurde zu- nächst im Konsultationspapier des baseler Komitees fortgesetzt. im überarbeiteten Konsultationspapier vom märz 2016 folgt das Komitee der vom bdl und der leas-
herausforderung, der sich die branche stel- len muss, sieht hellen in der voranschrei- tenden vernetzung und digitalisierung, die inzwischen den gesamten Wertschöpfungs- prozess im leasing erfasst hat. „die stärken von leasing-gesellschaften liegen im ver- ständnis der bedürfnisse und beziehungen von Kunden und herstellern. dabei eröffnet die digitalisierung neue möglichkeiten, die vorhandenen stärken auszubauen“, erklärt der ausschussvorsitzende und zeigt sich optimistisch: „die voraussetzungen, den Wachstumspfad der vergangenheit fortzu- setzen, sind gut. leasing hat sich längst auf breiter front etabliert. darauf dürfen wir uns jedoch nicht ausruhen. Jetzt ist wieder neu- er Pioniergeist gefragt, um die chancen der digitalisierung zu nutzen.“ a
„das Proportionalitätsprinzip dient
nicht dazu, Erleichterungen bei der Erfüllung aufsichtlicher vorgaben zu erreichen.
Es bildet vielmehr die notwendige voraussetzung, um aus gut gemeinten vorschriften gut gemachte maßnahmen ableiten zu können.“
Heinz-Hermann Hellen,
Vorsitzender des BDL-Ausschusses für Betriebswirtschaft und Regulatorik
leasing-markt und umfeld 39
neue herausforderungen auf europäischer Ebene gegenüber, die weiten Teilen der leasing-branche in deutschland massiven schaden zufügen können“, warnt Olaf mey- er, leiter der arbeitsgruppe Regulatorik des bdl. nachdem der bdl erfolgreich darlegen konnte, dass leasing-unternehmen nicht dem schattenbankensektor zuzurechnen sind, drohen seit inkrafttreten der Europäi- schen Eigenkapitalverordnung cRR gänzlich überzogene P ichten zur Eigenkapitalunter- legung für operationelle Risiken.
zwar waren banken bereits vor inkrafttre- ten der cRR gemäß der früheren banken- richtlinie zur Eigenkapitalunterlegung ver- p ichtet, allerdings konnten auf nationaler Ebene noch klarstellende anpassungen für die leasing-unternehmen vorgenom- men werden. die cRR lässt nun keinen anpassungsspielraum mehr zu, da sie dem Wortlaut folgend umgesetzt werden muss.
europe vertretenen argumentation und emp ehlt, die diskriminierung aufzuheben. dazu werden dezidierte vorschläge entwi- ckelt, mit denen im Ergebnis die gleiche Position erreicht wird, die der deutsche gesetzgeber bereits vor inkrafttreten der cRR eingenommen hatte. „Es ist zu hoffen, dass auf europäischer Ebene bereits jetzt den leitlinien des baseler Komitees gefolgt wird. denn finanzmärkte brauchen stabile und verlässliche Rahmenbedingungen“, for- dert Olaf meyer.
Chancen der Digitalisierung nutzen
„um den Erfolg der vergangenen Jahre fort- zusetzen, muss sich die branche auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können. an- dernfalls werden Ressourcen gebunden, die an anderer stelle dringend benötigt werden“, gibt hellen zu bedenken. Eine wesentliche
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