Page 50 - BDL Jahresbericht 2016
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Die Mitglieder des BDL
mittELStänDiSCHE Struktur ErmÖGLiCHt kunDEnBErAtunG AuF AuGEnHÖHE
für die Kanzlerin ist er das „herzstück der deutschen Wirtschaft“: der deutsche mittelstand. die kleinen und mittleren unternehmen in deutschland schaffen arbeitsplätze, sorgen für ausbildung und gelten nicht zuletzt dank ihrer flexibilität und schnelligkeit als innovationsmotor. dies macht sie auch auf internationa- ler bühne erfolgreich: fast die hälfte der Weltmarktführer stammt aus deutschland. in über 100 Jahren ist die struktur welt- weit einmalig und wird daher international respektvoll „The german mittelstand“ ge- nannt. Über 90 Prozent der 3,6 mio. fir- men in deutschland beschäftigen weniger als zehn mitarbeiter, rund sieben Prozent zwischen zehn und 50 mitarbeiter, weniger als zwei Prozent haben zwischen 50 und 250 beschäftigte und nur 0,5 Prozent zäh- len über 250 angestellte.
Parallel dazu hat sich in deutschland in den vergangenen über 50 Jahren eine ebenso heterogene leasing-Wirtschaft entwickelt: den leasing-markt teilen sich große, meist international tätige gesellschaften – oft mit banken- oder hersteller-hintergrund – und eine vielzahl kleiner und mittelständischer leasing-unternehmen. Experten für immo- bilien- und großmobilien-leasing sind eben- so vertreten wie breit aufgestellte univer- salanbieter und spezialisten für bestimmte gütergruppen oder Kundensektoren. den Kunden kann sie somit eine beratung auf augenhöhe bieten, was neben der innova- tionskraft eines der Erfolgsgeheimnisse der branche darstellt.
BDL-Mitglieder repräsentieren 90 Prozent des Marktes
2015 sind rund 377 leasing-gesellschaften bei der bundesanstalt für finanzdienstleis- tungsaufsicht eingetragen, darunter ein er- heblicher anteil Objektgesellschaften ohne operative Tätigkeit. aktuell gehören dem bdl davon 164 gesellschaften mit aktivem leasing-geschäft an (hinzu kommen vier alt-mitglieder des idl ohne operative Tätig- keit). die mitglieder erwirtschafteten 2015 inklusive mietkauf ein neugeschäft von 53,6 mrd. Euro und repräsentieren damit etwa 90 Prozent des gesamtleasingmarktes. da mit wenigen ausnahmen alle größeren leasing-unternehmen mitglied im bdl sind, verteilt sich das verbleibende, nicht von ver- bandsangehörigen generierte leasing-neu- geschäftsvolumen auf viele überwiegend kleinere gesellschaften.
Mittelständische Struktur
Eine strukturanalyse der bdl-mitglieder nach größenklassen ergibt, dass über die hälfte der gesellschaften weniger als 15 beschäftigte hat, rund drei viertel haben we- niger als 50 mitarbeiter. gut ein drittel der bdl-mitglieder verfügt lediglich über einen Einzelgeschäftsführer oder Einzelvorstand. dabei handelt es sich sehr häu g um inha- bergeführte unternehmen. die mehrzahl der bdl-mitglieder ist im leasing von ausrüs- tungsinvestitionen tätig (mobilien-leasing). ausschließlich mobilien-leasing betreiben 136 gesellschaften, ausschließlich immobi- lien-leasing fünf, 23 unternehmen sind in
beiden bereichen tätig. von allen mitglieds- gesellschaften haben 32 einen hersteller-, 43 einen banken- und 89 einen unabhängi- gen hintergrund. die Eigentümerstruktur der mitgliedsunternehmen ist seit Jahren stabil.
die bdl-mitglieder beschäftigten 2015 rund 13.500 mitarbeiterinnen und mitarbeiter und damit etwa ein Prozent mehr als im vorjahr.
Begleitung der Kunden ins Ausland
deutschland und sein „german mittelstand“ nimmt weltweit unter den Exportnationen eine spitzenposition ein. Es überrascht da- her nicht, dass auch ungefähr ein drittel der mitgliedsgesellschaften des bdl geschäfte im ausland betreibt. in der Regel geht es da- bei nicht primär um lokales geschäft, viel- mehr begleiten die leasing-gesellschaften ihre Kunden, wenn diese sich neue absatz- märkte im ausland erschließen oder ihre Produktion aus deutschland verlagern.
dabei werden zwei arten von geschäfts- modellen unterschieden: das cross-border- leasing und das domestic-leasing. beim domestic-leasing erfolgt der vertrags- abschluss zwischen dem ausländischen leasing-nehmer und einer im jeweiligen land ansässigen Tochtergesellschaft des deutschen leasing-unternehmens. dies kann eine 100-prozentige Tochter oder ein Joint venture sein. beim cross-border- leasing wird der leasing-vertrag von der inländischen leasing-gesellschaft direkt mit dem ausländischen leasing-nehmer
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