Das IASB überprüft im Rahmen eines Post-Implementation Review, ob der seit 2019 geltende Rechnungslegungsstandard IFRS 16 wie vorgesehen funktioniert. Die Rückmeldungen aus der ersten Prüfphase fallen gemischt aus. Viele Bilanzersteller kritisieren hohe Kosten der Umstellung und der laufenden Anwendung von IFRS 16, können jedoch kaum Vorteile für ihre Unternehmenssteuerung erkennen. Finanzanalysten, Aufsicht und Wirtschaftsprüfer kommen zwar zu einer positiveren Gesamteinschätzung, kritisieren jedoch Informationsdefizite bei der Cashflow-Abbildung sowie mangelnde Vergleichbarkeit von Finanzinformationen infolge umfangreicher Schätzungserfordernisse und abweichender US-GAAP-Vorschriften. Viele Nutzer sehen sich im Zuge ihrer Bilanzanalysen nach wie vor zu umfangreichen individuellen Anpassungen des veröffentlichten Zahlenwerks veranlasst. Grundlegende Änderungen am Standard lehnen die Stakeholder jedoch mit dem Argument ab, dass neue Unsicherheit und zusätzliche Kosten zu vermeiden seien.
Der BDL sieht sich in seiner Kritik an der schwachen Kosten-Nutzen-Relation bestätigt. Leaseurope und BDL warnen in ihrem Konsultationsbeitrag zudem ausdrücklich davor, die komplexen IFRS-16-Regeln auf kleine und mittlere Unternehmen auszuweiten.

