ifo Geschäftsklima Juli: Leasing-Unternehmen blicken skeptischer nach vorn

Der ifo Geschäftsklimaindex für die Leasing-Branche hat im Juli 2025 seinen moderaten Aufwärtstrend nicht fortgesetzt. Der Wert für das Geschäftsklima fiel von revidierten 14,8 Punkten im Juni auf 10,8 Punkte im Juli zurück. Während die Bewertung der aktuellen Lage klar positiv bleibt und von 27,3 auf 30,6 Punkte zulegte, trübten sich die Geschäftserwartungen deutlich ein: Nach revidierten 3,1 Punkten im Juni drehten sie im Juli auf -7,4 Punkte ins Negative. Das spiegelt zwar weiterhin die Zufriedenheit mit dem aktuellen Geschäft wider, weist aber auf eine wachsende Skepsis mit Blick auf die kommenden Monate hin.

Im Gegensatz dazu setzte sich in der Gesamtwirtschaft die stimmungsaufhellende Tendenz fort: Der ifo Geschäftsklimaindex stieg im Juli 2025 leicht auf 88,6 Punkte (Vormonat: 88,4 Punkte). Der Indexwert erreichte damit den höchsten Stand seit Mai 2024, getrieben von leicht verbesserten Geschäftserwartungen, die sich von 90,6 auf 90,7 Punkte erhöhten. Die Einschätzung der aktuellen Lage stieg ebenfalls auf 86,5 Punkten nach zuvor 86,2 im Juni.

„Während das ifo Institut eine allmähliche Erholung der deutschen Wirtschaft sieht, ist die wachsende Zuversicht eher ein Ausdruck von Hoffnung als ein Zeichen für einen tatsächlichen Aufschwung“, erläutert Dr. Kai Wohlfarth, Referatsleiter Volkswirtschaft und Finanzierung im Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) die Zahlen. „Wir können wohl maximal von einer vorsichtigen Stabilisierung sprechen.“

Die aktuellen ifo-Daten zeigen: Die Leasing-Branche bewertet ihre Geschäftslage weiterhin als stabil. Gleichzeitig belasten jedoch spürbare Unsicherheiten die Investitionsentscheidungen. Die Geschäftserwartungen der Leasing-Unternehmen sind im Juli merklich zurückgegangen und haben sich ins Negative gedreht. Dies signalisiert, dass viele Unternehmen Investitionen derzeit aufschieben und abwarten.

Verantwortlich dafür ist ein Bündel an Unsicherheiten: Im Inland verzögern sich wichtige Strukturreformen, etwa beim Bürokratieabbau, bei Steuerentlastungen sowie beim Ausbau klimafreundlicher Infrastruktur und der Digitalisierung. Die Ankündigungen der Bundesregierung zu Entlastungen und Investitionsanreizen setzen bislang zu wenig Impulse, um die Zurückhaltung nachhaltig aufzulösen.

Gleichzeitig verschärft die internationale Lage die Verunsicherung: Geopolitische Spannungen und ungelöste Krisen – von Handelsstreitigkeiten bis zu anhaltenden Konflikten in Osteuropa und im Nahen Osten – wirken wie ein Damoklesschwert über der deutschen Konjunktur. Sie erschweren die Planungssicherheit der Unternehmen und bremsen die Bereitschaft zu größeren Neu- und Erweiterungsinvestitionen.

„Die momentane Investitionszurückhaltung ist Ausdruck dieser vielschichtigen Unsicherheiten", resümiert Wohlfarth. „Sobald Reformen auf nationaler Ebene konsequenter vorankommen und sich international verlässlichere Rahmenbedingungen abzeichnen, steht die Leasing-Branche bereit, Unternehmen bei ihren Investitionsvorhaben zu unterstützen.“ Bis dahin bleiben Flexibilität und ein vorausschauender Umgang mit Risiken entscheidend.

Zum ifo Geschäftsklima Leasing ​​​​​​​​​​​​​​

 
Teilen