Der ifo Geschäftsklimaindex für die Leasing-Branche hat sich im Oktober 2025 leicht verbessert und liegt nun bei 9,6 Punkten (September: 9,5 Punkte). Die Leasing-Unternehmen bewerten ihre aktuelle Geschäftslage erneut leicht positiver: Der Wert stieg von 21,7 auf 23,6 Punkte. Im Gegensatz dazu trüben sich die Erwartungen weiter ein und rutschten von -1,9 auf -3,5 Punkte. Damit bleibt der Ausblick klar im negativen Bereich. Das Stimmungsbild zeigt sich weiterhin zweigeteilt – die Branche steht auf einem soliden Fundament, blickt jedoch mit zunehmender Unsicherheit auf die kommenden Monate.
Auch gesamtwirtschaftlich hat sich die Stimmung im Oktober aufgehellt. Der ifo Gesamtindex für Deutschland stieg von 87,7 auf 88,4 Punkte. Vor allem die Geschäftserwartungen legten deutlich zu (91,6 nach 89,8 Punkten), während die Lagebeurteilung der Unternehmen leicht unter dem Wert des Vormonats blieb (85,3 nach 85,7 Punkten). Den größten Beitrag zur Verbesserung lieferte der Dienstleistungssektor, der im September am stärksten eingebrochen war.
Der jüngste Stimmungsaufschwung steht jedoch auf tönernen Füßen. „Es fehlt ein echter Herbst der Reformen“, erläutert Dr. Kai Wohlfarth, Referatsleiter für Volkswirtschaft und Finanzierung. Darüber hinaus liegen den gebremsten Erwartungen vor allem eine schwache Inlands- und Auslandsnachfrage sowie geopolitische Unsicherheiten zugrunde.
Nach ifo Angaben herrscht in fast allen Wirtschaftsbereichen „anhaltend schwache Nachfrage“ bei gleichzeitig verschlechterter Wettbewerbsposition. Besonders das Exportgeschäft leidet unter den bestehenden Handelshemmnissen, wie den US-Importzöllen. Auch viele europäische Industriebetriebe, wichtige Abnehmer im Binnenmarkt, kämpfen mit Nachfragelücken, verfehlten Investitionen und hoher Staatsschuld. Unter dem Strich ziehen also nach wie vor externe Schocks und strukturelle Hemmnisse die Stimmung nach unten. Laut ifo-Präsident Clemens Fuest liegen die aktuellen Unternehmensinvestitionen in Deutschland real (inflationsbereinigt) auf dem Niveau von 2015. Dem kann sich auch die Leasing-Branche nicht entziehen.
Rahmenbedingungen verbessert
Trotz aller Risiken haben sich einige konjunkturelle Rahmenbedingungen zuletzt verbessert. Gesunkene Leitzinsen und ein umfangreiches fiskalisches Impulspaket der Bundesregierung sollten zumindest für ein temporäres Anziehen der Investitionstätigkeit sorgen. Auffällig ist die Entwicklung im Dienstleistungsbereich, wo sich die Erwartungen zuletzt spürbar verbessert haben. Mehrere Frühindikatoren deuten inzwischen auf eine mögliche Trendwende hin. „Auch der Trend des Einkaufsmanagerindexes für den Dienstleistungssektor zeigt deutlich nach oben und befindet sich aktuell wieder oberhalb der 50-Punkte-Marke, was eine Expansion anzeigt“, so Wohlfarth. Damit könnte gerade dieser Sektor – größte Kundengruppe der Leasing-Wirtschaft – der derzeit stärkste Treiber einer beginnenden Erholung sein.
Ausblick
Für die kommenden Jahre zeigen die aktuellen Prognosen nur eine behutsame Erholung. So rechnet die Bundesregierung mit einem BIP-Anstieg von etwa 1,3 Prozent im Jahr 2026 (nach nur 0,2 Prozent für 2025). Banken-Volkswirte prognostizieren für 2026 rund +1,0 Prozent Wachstum (nach +0,2 Prozent 2025). „Dies spiegelt ein verhalten optimistisches Szenario: Wenn die fiskalischen Impulse wirksam werden und die Geldpolitik tatsächlich lockerer bleibt, könnte die Wirtschaft ab 2026 wieder etwas Fahrt aufnehmen.“ Ohne weitere Reformen aber blieben viele Risiken bestehen. Insgesamt sei daher Vorsicht angebracht – nur unter klaren Voraussetzungen könne sich die konjunkturelle Lage spürbar verbessern. Und erst in Erwartung eines BIP-Wachstums werden die Investitionen anziehen.

