BDL Leasingnews - Ausgabe Juni 2021

Neuigkeiten rund um die Leasing-Wirtschaft und den investierenden Mittelstand


Gelungener Start ins Jahr: +3,5 % im ersten Quartal

Die Leasing-Wirtschaft ist gut ins Jahr 2021 gestartet. Im ersten Quartal  stieg das Mobilien-Neugeschäft inkl. Mietkauf der BDL-Mitglieder um 3,5 Prozent. Besonders gut entwickelten sich neben dem volatilen Big-Ticket-Segment der Luft-, Wasser- und Schienenfahrzeuge das Nutzfahrzeugleasing, das um fast 12 Prozent stieg. Das Pkw-Leasing blieb im Vergleich zum starken ersten Quartal 2020 stabil. Das Maschinenleasing stieg leicht an (1 Prozent). Das Vergleichsquartal 2020 war noch weitgehend unbeeinflusst von den Pandemie-Maßnahmen geblieben, die erst Mitte März mit dem ersten Lockdown begannen. 

Auf das zweite Halbjahr 2021 blickt die Leasing-Branche optimistisch. „Mit zunehmendem Impfschutz und fallenden Inzidenzzahlen steht einer kräftigen Ausweitung der Wirtschaftsaktivitäten nichts mehr im Wege“, erklärt BDL-Präsident Kai Ostermann. Leasing unterstütze den Aufbruch der Wirtschaft und die Realisierung aufgeschobener Investitionen ideal, denn die Investitionsform schont die Liquidität und vermeidet eine weitere Verschuldung nach krisenbedingten Kreditaufnahmen.

Zur Quartalsentwicklung Mobilien-Leasing 

Geschäftsklima Leasing auf Dreijahreshoch

Der ifo-Geschäftsklimaindex für die Leasing-Branche sprang im Mai auf ein Dreijahreshoch. Der Gesamtindex stieg deutlich von 17,1 im April auf 29,5 Punkte. Besonders die aktuelle Lage bewerten die Leasing-Unternehmen mit 32,7 Punkten (April: 19,7 Punkte) signifikant besser als die Erwartungen mit 26,3 Punkten (April: 14,6 Punkte). „Das Geschäftsklima verdeutlicht das – insbesondere im 2. Quartal – anziehende Neugeschäft der Branche,“ fasst Dr. Kai Wohlfarth, BDL-Referatsleiter Volkswirtschaft und Finanzierung, zusammen. Die Auslastung sei weiterhin sehr hoch.

Zum Leasing-Geschäftsklima Mai  

Fahrzeugleasing: Leasing-Marktanteil 2020 ausgebaut

Das Fahrzeugleasing konnte im vergangenen Jahr seinen Marktanteil weiter ausbauen: Knapp 44 Prozent der neu zugelassenen Fahrzeuge waren 2020 geleast, 2019 waren es 42 Prozent. Zwar litt das Neugeschäftsvolumen des Segments unter den stark rückläufigen Neuzulassungen – bei den Pkw betrug das Minus 19 Prozent, bei Nutzfahrzeugen waren es -13 Prozent, insgesamt -16 Prozent, es erholte sich aber im Laufe des Jahres. Der Anstieg der Quote zeigt, dass Leasing die erste Wahl für Unternehmen war, wenn sie in neue Fahrzeuge investiert haben. Das Fahrzeugleasing mit Pkw und Nutzfahrzeugen ist das stärkste Leasing-Segment und hat einen Anteil von 79 Prozent am Neugeschäft. Entsprechend stieg die Mobilien-Leasingquote im Corona-Krisenjahr auf 25,2 Prozent (2019: 24,8 Prozent). 

Staatliche Absicherung von KMU-Investitionen gefordert

Liquiditätsengpässe und der Eigenkapitalrückgang stellen weiterhin die größten Investitionshürden für Unternehmen dar. Der BDL setzt sich daher bei der Politik für die staatliche Absicherung von KMU-Investitionen mittels Leasing über KfW-Globaldarlehen ein. Diese Initiative wird von einer Reihe von Wirtschaftsverbänden unterstützt, darunter der DIHK, der Handwerksverband ZDH sowie die Automobil- und Baubranche. „Eine staatliche Absicherung von KMU-Investitionen ist ein hilfreiches Instrument, Investitionen und damit den Aufschwung zu fördern“, führt BDL-Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Conen aus. 

Positionen der Leasing-Wirtschaft zur Bundestagswahl

Der BDL hat Positionen der Leasing-Wirtschaft zur Bundestagswahl veröffentlicht. Unter der Überschrift „Stärkung von Innovationen. Stärkung von Investitionen. Stärkung des Mittelstandes.“ fokussiert sich der Verband auf die Rahmenbedingungen von KMU und die Bedeutung von Leasing für den Mittelstand. 

Konkret fordert der Verband von der Politik u. a.:

  • den Abbau von Bürokratie und Anpassung der Regulatorik
  • ein attraktives Umfeld für Unternehmensinvestitionen in moderne Technologien, den Mobilitätswandel und Digitalisierungsmaßnahmen
  • die Verzahnung von Nachhaltigkeit mit Unternehmertum
  • ein angemessenes und modernes Steuerumfeld

Zudem gibt der BDL den politisch Verantwortlichen konkrete Handlungsempfehlungen.

Bundesregierung will Finanzierungsleasing für den Mittelstand sichern

Die Bundesregierung hat sich in ihrer Antwort auf eine Parlamentarische Anfrage für Finanzierungsleasing als alternatives Finanzierungsinstrument des Mittelstands ausgesprochen. Risikogewichte für Unternehmen ohne Rating sollen nicht zu unverhältnismäßigen Kapitalerhöhungen bei Krediten an diese Unternehmen führen. Die Bundesregierung sagte auch zu, sich in den kommenden Verhandlungen zu Basel III im Gesetzgebungsprozess für die Besonderheiten der Leasing-Finanzierung stark zu machen.

Zur Antwort der Bundesregierung

DigitalPakt Schule: Leasing-Vorteile berücksichtigen

Die Corona-Krise hat die Defizite bei der Digitalisierung der Schulen deutlich gemacht: Viele Schulen sind noch wie in der digitalen Steinzeit ausgestattet – Computer, Laptops und schnelles Internet fehlen. Drei Zusatzprogramme des DigitalPakts Schule sollten während der Pandemie den Schulen bei der Digitalisierung helfen. Nach Angaben der Bundesregierung waren zum Stichtag 31. Dezember 2020 insgesamt 40.930 mobile Endgeräte über den DigitalPakt Schule angeschafft worden.

Eine aktuelle Umfrage von netzpolitik.org bei den Bundesländern ergab, dass die meisten Lehrkräfte noch immer keine Dienstlaptops haben. Auch für die Verbesserung der IT-Administration sind erst wenige Mittel abgerufen worden. Dabei wäre dies zur Entlastung wichtig, denn häufig übernehmen Lehrerinnen und Lehrer gegen ein paar Unterrichtsstunden weniger die vollständige IT-Administration ihrer Schulen und gelangen damit an ihre Belastungsgrenze. "Der aktuelle Umsetzungsstand zum DigitalPakt Schule zeigt, dass die gewählten Mittel allein nicht zum Ziel führen. Handlungsbedarf sehen wir in ergänzenden Investitionsmaßnahmen. Bund und Länder sollten explizit Vorteile durch Leasing-Investitionen in ihre Verhandlungen einbeziehen. Zumal allein die Anschaffung von IT-Equipment für Schulen, Lehrkräfte und Schülerinnen und Schüler nicht ausreichen wird“, kommentiert BDL-Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Conen.

Für die Beantragung der Mittel müssen Schulen und Kommunen ein Konzept einreichen. Diese bürokratische Hürde können viele Schulen nicht nehmen. "Leasing-Gesellschaften können beratend unterstützen, wenn es um die Bedarfsermittlung und Auswahl der IT-Ausstattung geht. Ergänzender Service mit Wartung, technischer Hotline etc. könnte zudem die Lehrkräfte entlasten. Es ist nicht nachvollziehbar, warum der DigitalPakt Schule Serviceleistungen von Leasing-Gesellschaften ausschließt. Zudem ist Leasing als Investitionsform im DigitalPakt sogar grundsätzlich nicht in allen Bundesländern zugelassen oder nur zu stark eingeschränkten Bedingungen", kritisiert Dr. Conen. "Die Politik ist hier aufgefordert, alle Maßnahmen zu ergreifen, um die Digitalisierung der Schulen voranzutreiben. Leasing von IT-Equipment und ergänzender Service ist für Unternehmen längst Standard, um stets auf dem modernsten Stand der Technik zu sein. Dies sollte auch für die öffentlichen Schulen möglich sein." 

 

Kai Ostermann als Präsident bestätigt

Kai Ostermann (Deutsche Leasing AG) ist auf der 40. Mitgliederversammlung des BDL am 26. Mai 2021 einstimmig als Präsident des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL) wiedergewählt worden. Die Mitglieder bestätigten auch die beiden Vizepräsidenten Jochen Jehmlich (GEFA Bank GmbH) und Thomas Kolvenbach (COMCO Leasing GmbH). Neu im Vorstand sind Olaf Meyer (Siemens Finance & Leasing GmbH) und Andreas Werner (Merca Leasing GmbH & Co. KG). Bestätigt wurden die bisherigen Vorstände Maximilian Meggle (MMV Leasing GmbH), Marion Schäfer (Miller Leasing Miete GmbH), Kerstin Scholz (VR Smart Finanz AG) und Marcus Schulz (Arval Deutschland GmbH). Nicht mehr zur Wiederwahl traten Michael Mohr (abcfinance GmbH) und Hubert Spechtenhauser (UniCredit Leasing GmbH) an.

Kai Ostermann ist seit 2017 Präsident des BDL, zuvor hatte er das Amt des Vizepräsidenten inne. Die Mitglieder wählen den Verbandsvorstand alle drei Jahre.  

 
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