BDL-Leasingnews

Neuigkeiten rund um die Leasing-Wirtschaft und den investierenden Mittelstand


Wirtschaftsstandort braucht Investitionsschub

Für gut 72 Mrd. Euro finanzierten 2022 die Leasing-Gesellschaften in Deutschland Investitionen in Maschinen, Fahrzeuge, IT-Equipment, Immobilien und andere Wirtschaftsgüter. Dieses Neugeschäft, basierend auf einer Hochrechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln, entspricht einem Wachstum von rund 4 Prozent. Trotz des Zuwachses bereitet der Leasing-Branche das zunehmende Investitionsdefizit der Wirtschaft Sorgen. „Die deutsche Wirtschaft braucht jetzt einen starken Investitionsschub, um die Herausforderungen von Energiewende und Digitalisierung zu bewältigen und um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts zu erhalten,“ erklärte BDL-Präsident Kai Ostermann bei der Vorstellung der Jahreszahlen zum Leasing-Markt 2022 gegenüber der Presse. 

Deutschland befindet sich seit über drei Jahren im Ausnahmezustand: Auf die Corona-Pandemie folgte der russische Angriffskrieg auf die Ukraine. Lieferschwierigkeiten, explodierende Energiepreise und Rohstoffkosten sowie die Inflation zehrten an der Liquidität der Unternehmen und ließen ihre Reserven sinken. Als Folge wurden Investitionspläne auf Eis gelegt. Der Bedarf an Investitionen in moderne, nachhaltige Wirtschaftsgüter ist jedoch enorm, um die digitale und nachhaltige Transformation zu bewältigen. Um die neue „Deutschland-Geschwindigkeit“ bei privaten Investitionen zu schaffen, benötigen Unternehmen Planungssicherheit, einen verlässlichen und transparenten Ordnungsrahmen, eine breite Finanzierungspalette und eine zielgerichtete Förderkulisse.

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Mobilitätsleasing 2022: Pkw-Verträge wurden verlängert, Fahrräder boomen

Laut Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW Köln) entwickelten sich die Leasing-Objektgruppen im vergangenen Jahr mit unterschiedlicher Dynamik. Den größten Anteil am Leasing-Markt hält das Pkw-Leasing. Sein Neugeschäft stieg um 2 Prozent. Ursache für das Wachstum waren auch Aspekte der hohen Inflation und der Angebotsknappheit, weshalb Hersteller kaum Preisnachlässe anboten. Während beim Pkw-Leasing das Neugeschäftsvolumen stieg, ging die Anzahl der Leasing-Verträge um 5,5 Prozent bei moderat wachsenden Gesamtneuzulassungen zurück. Der Leasing-Anteil an neu zugelassenen Pkw reduzierte sich auf 45,6 Prozent. Der Rückgang an Neuverträgen liegt vor allem darin begründet, dass viele Unternehmen 2022 ihre Leasing-Verträge aufgrund der pandemiebedingt niedrigen Kilometerleistungen ihrer Fahrzeuge und der Lieferverzögerungen bei neuen Fahrzeugen verlängerten.

Einen starken Zuwachs verzeichnete das Neugeschäft mit Fahrrädern und E-Rollern. Es wuchs im vergangenen Jahr um 32 Prozent und zeigte eine stark überdurchschnittliche Entwicklung. Mit einem Volumen von 1,8 Mrd. Euro erreicht es inzwischen einen Anteil von 3 Prozent am Neugeschäft.

Die Entwicklung der anderen Objektgruppen im IW-Bericht (PDF) lesen.

IT-Leasing stieg um 14 Prozent

Mit einem Plus von 14 Prozent entwickelte sich 2022 das Leasing-Segment IT-Ausstattungen sehr positiv, nachdem es seit einigen Jahren eher stagnierte oder rückläufig war. „Viele Unternehmen haben die Dringlichkeit der Digitalisierung erkannt und investieren nun“, kommentierte BDL-Präsident Kai Ostermann die Zahlen. Gerade bei der Digitalisierung werde der Zeitraum, sich kontinuierlich up to date zu halten, immer kleiner: Wer heute nicht investiere, müsse in wenigen Jahren ungleich höhere Kraftanstrengungen leisten, um nicht abgehängt zu werden. BDL-Präsident Ostermann: „Für IT-Investitionen gibt es im Prinzip keine Alternative zum Leasing. Alles andere ist nicht effektiv und führt sogar zur Überalterung der Ausstattung.“  

Weitere Informationen zum Leasing-Markt lesen.

BDL-Appell: Mittels Leasing richtige Investitionen fördern

„Zielgerichtete öffentliche Förderprogramme, die keine Finanzierungsform diskriminieren, können die Transformation beschleunigen“, erläuterte BDL-Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Conen auf dem Pressegespräch zur Vorstellung der Marktzahlen. Damit Anreize für Investitionen in nachhaltige Wirtschaftsgüter ihre volle Wirkung entfalten können, müssen staatliche Förderprogramme und private Investitionstätigkeiten praxistauglich aufeinander abgestimmt werden. Als Beispiel für das erfolgreiche Zusammenspiel von Förderprogramm und Leasing führte Conen den Boom der Elektroautos an. "Häufig hält die Politik jedoch bei der Konzeption von Förderprogrammen am Eigentums- statt am Nutzungsprinzip fest", kritisierte sie. Dies schließe alternative Investitionsformen wie Leasing meist aus und gehe an der Marktrealität vorbei: Denn 3 von 4 Unternehmen nutzten Leasing, um ihre Investitionsvorhaben zu realisieren.

Für die Mehrzahl der Unternehmen stehe damit die Nutzung eines Wirtschaftsguts im Vordergrund statt des durchfinanzierten Eigentumserwerbs. "Was auch im Sinne der Nachhaltigkeit vernünftig ist." Zudem ermöglichten überschaubare Nutzungszeiten Planungssicherheit, die mit der Auftragslage, aber auch der jeweils aktuellen sicherheits- und IT-technischen Entwicklung einhergehe. In einer Umfrage unter den BDL-Mitgliedern identifizierten diese den erschwerten Leasing-Zugang zu Fördermitteln als größte Hürde für Investitionen. "Die Förderpolitik muss die Investition im Fokus haben, und darf Finanzierungsformen nicht diskriminieren – in der Folge muss Leasing stärker mitgedacht werden", führte Conen aus.  

BDL-Umfrage: Starke Nachfrage nach Investitionen in Energiewende

Leasing ist ein wesentlicher Faktor für die nachhaltige und digitale Transformation: Seit langem finanziert die Leasing-Branche Investitionen in Photovoltaik- und Biomasse-Anlagen, Windparks, Wärmepumpen, Kälte-, Klima- und Lüftungstechnik, bringt Elektromobilität, die entsprechende Ladeinfrastruktur sowie Fahrräder auf die Straße, führt energieeffiziente Produktionsmaschinen und moderne, sichere und innovative Technologien u. a. für Dienstleister, Handwerker, Bau- und Industrieunternehmen, Landwirtschaft sowie Arztpraxen ein und sorgt für ihre Verbreitung. Das Neugeschäft mit Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien stieg im vergangenen Jahr um 82 Prozent. Für die nächsten beiden Jahre planen zwei Drittel der Leasing-Unternehmen nach einer Umfrage unter den BDL-Mitgliedern Investitionen in Photovoltaik für ihre Kunden zu finanzieren.

Allgemein verzeichnet die Leasing-Branche eine starke Nachfrage nach Investitionen in nachhaltige Wirtschaftsgüter, in Energieeffizienz und Energieautarkie: 4 von 5 Leasing-Unternehmen sehen eine steigende Nachfrage. Dies dürfte einen positiven Einfluss auf die Entwicklung des Leasing-Marktes in den kommenden Jahren haben.

Aktuelle Lage stärkt Leasing-Geschäftsklima Februar

Der ifo Geschäftsklimaindex der Leasing-Wirtschaft ist im Februar 2023 weiter gestiegen. Mit 20,2 Punkten konnte er um 6,6 Punkte gegenüber dem revidierten Wert vom Januar 2023 zulegen. Treiber des Anstiegs ist die aktuelle Lagebeurteilung, die um deutliche 12,4 Punkte auf 52,7 Punkte stieg. Auch die Erwartungskomponente verbesserte sich im negativen Bereich von revidierten -10,1 Punkten auf -8,1 weiter. „Die wachsende Zuversicht in der Gesamtwirtschaft, dass ein starker Einbruch der Konjunktur vermieden werden kann, führt zu vorausschauenden Investitionsentscheidungen im Inland“, erläutert Dr. Kai Wohlfarth, BDL-Referatsleiter Volkswirtschaft und Finanzierung.

Zum Geschäftsklima Leasing 

Leasing-Bürgschaft: Obergrenze auf 2 Mio. Euro erhöht

Bürgschaftsbanken können für Leasing- und Kreditnehmer seit Januar 2023 Bürgschaften von bis zu 2 Mio. Euro übernehmen. Bisher lag die Grenze bei 1,25 Mio. Euro. Parallel dazu können die mittelständischen Beteiligungsgesellschaften dann i.d.R. mit bis zu 1,5 Mio. Euro Beteiligungskapital unterstützen statt bisher 1 Mio. Euro. Neben der deutlichen Erhöhung der Bürgschafts- und Beteiligungsobergrenze wurden einige Erleichterungen vereinbart, die zu mehr Effizienz und schnelleren Entscheidungen führen. Das Programm Leasing-Bürgschaft läuft Ende des Jahres aus. 

Zum Leasing-Bürgschaftsprogramm 

Kooperation mit Statista

Der BDL hat mit dem Anbieter von Statistiken „Statista“ eine Kooperation vereinbart, um Leasing-Daten auf der Plattform mit entsprechenden Quellenangaben darzustellen. Neben den klassischen Leasing-Marktzahlen sollen künftig auch Daten und Grafiken zur Leistung von Leasing in den aktuell relevanten gesellschaftlichen Themen gezeigt werden, u.a. für Elektro- und Fahrradmobilität.
 

#Wir sind Leasing: Branchenporträt im Film

Die Leasing-Wirtschaft ist Partner für eine nachhaltige, digitale und innovative Zukunft. Das filmische Branchenporträt des BDL zeigt, was die DNA der Leasing-Wirtschaft ausmacht und sie qualifiziert, den Transformationsprozess der Wirtschaft in Deutschland zu begleiten und zu beschleunigen. Der Film veranschaulicht die Eigenschaften der Branche mit emotionalen Bildern.

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Neue Adresse des BDL

Die BDL-Geschäftsstelle ist umgezogen. Die neue Adresse lautet:

Bundesverband Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL)
Linkstraße 2
10785 Berlin.

Die Geschäftsstelle am Potsdamer Platz verfügt über einen Meetingraum, in dem Workshops oder Seminare stattfinden können. Der Raum kann von Kooperationspartnern angemietet werden. 
 

 
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