BDL-Leasingnews

Neuigkeiten rund um die Leasing-Wirtschaft und den investierenden Mittelstand


Leasing-Neugeschäft wächst 13,5 Prozent im 1. Halbjahr

Wachstum aufgrund der Inflation zu relativieren

Im 1. Halbjahr 2023 steigerte die Leasing-Wirtschaft ihr Neugeschäft um 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Insbesondere das Neugeschäft in den Fahrzeugsegmenten Pkw (+21 Prozent), Nutzfahrzeuge (+14 Prozent) und Fahrräder (+27 Prozent) entwickelte sich positiv. Unterdurchschnittlich wuchs das Segment IT, Software & Cloudanwendungen (+5 Prozent); das Neugeschäft in der Objektgruppe Produktionsmaschinen war im ersten Halbjahr rückläufig (-17 Prozent). Bei den Wachstumszahlen ist jedoch zu berücksichtigen, dass mangels Inflationsbereinigung der Vergleich mit den Vorjahresperioden weniger aussagekräftig als in den Vorjahren ist.

Zu den Halbjahreszahlen

Gute aktuelle Lage hellt Geschäftsklima auf

Das ifo Geschäftsklima für die Leasing-Branche ist im September 2023 wieder gestiegen. Dieser Anstieg geht vor allem auf die bessere Beurteilung der aktuellen Lage zurück, während die Geschäftsperspektiven für die kommenden sechs Monate etwas schlechter eingeschätzt werden. Der ifo Gesamtindex der deutschen Wirtschaft sank leicht um 0,1 Punkte, wobei – anders als in der Leasing-Branche – die Erwartungskomponente leicht anstieg und die aktuelle Lage schlechter beurteilt wurde als im Vormonat. 

Auf einem niedrigen Niveau scheint die Investitionstätigkeit derzeit zuzunehmen. BDL-Referatsleiter Dr. Kai Wohlfarth kommentiert: „Die Daten der Leasing-Branche des endenden dritten Quartals 2023 könnten für Überraschungen sorgen. Zwar werden die Bäume in diesem Kalenderjahr nicht in den Himmel wachsen, dennoch sind viele restriktive (Markt)Hemmnisse und (Energie)Unsicherheiten im Laufe des Jahres abgebaut worden.“ Notwendige Ersatzinvestitionen würden nicht weiter aufgeschoben. Für einen deutlichen Schub bei den Investitionen, auch in die Transformation, hin zu mehr Nachhaltigkeit und in die Digitalisierung, benötigten die Unternehmen mehr Planungssicherheit. Hier sei die Wirtschafts- und Finanzpolitik gefragt. Schnellere Prozesse, weniger Bürokratie und ein klarer Planungshorizont seien essenziell für Investitionen in die Zukunft und somit für wiedereinsetzendes Wachstum. 

Zum ifo Geschäftsklima Finanzierungsleasing

Leasing unterstützt die Transformation

Deutschland soll bis 2045 klimaneutral werden. Ein zentraler Pfeiler der Klimapolitik ist die Mobilitäts- und Energiewende. Entsprechend ist die Notwendigkeit gewachsen, Verkehrskonzepte neu zu denken, auf regenerative Energieerzeugung umzustellen, Energieeffizienz zu steigern und Energie einzusparen. Für eine erfolgreiche Transformation sind enorme Investitionen in diesen Sektoren notwendig. Die Leasing-Wirtschaft unterstützt dies und kann die Transformation beschleunigen. Mit zahlreichen Investitionsbeispielen zeigt der aktuelle Jahresbericht auf, wie die Branche Unternehmen bei Investitionen in die Transformation begleitet. Kunden beschreiben, warum sie sich für eine Zusammenarbeit mit einer Leasing-Gesellschaft entschlossen haben. Zudem berichten Leasing-Expertinnen und -Experten, welche Chancen und Herausforderungen sie bei der Realisierung der Energiewende sehen, welche Hürden beseitigt werden müssen und wie sich die Kundennachfrage verändert hat. 

Alternative Finanzierungskonzepte für neue Technologien gesucht

Die Deutsche Energieagentur (dena) ist vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) beauftragt, das serielle Sanieren von Gebäuden voranzutreiben. In diesem Zusammenhang sucht die dena nach alternativen Finanzierungkonzepten für die energetische Sanierung und ist auf den BDL zugekommen, um sich über die Möglichkeiten des Fassadenleasing auszutauschen. „Dies zeigt: Unsere Aussage, dass Leasing die Transformation von Wirtschaft und Gesellschaften unterstützen kann, ist bei den zuständigen Organisationen angekommen. Nun gilt es, die richtigen Rahmenbedingungen für neue Technologien zu schaffen", erklärt BDL-Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Conen. Auch andere moderne Technologien wie Solaranlagen oder Wärmepumpen werfen rechtliche und steuerliche Fragen auf. Der BDL informiert daher über Chancen und Herausforderungen einer Leasing-Finanzierung. „Bei aktuellen Gesetzesvorhaben und Fördermaßnahmen rund um die Transformation ist in erster Linie erforderlich, dass die Maßnahmen finanzierungsart-offen ausgestaltet werden und dabei die Leasing-Charakteristik im Verhältnis von Eigentum und Nutzung berücksichtigt wird."

BMWK und KfW unterstützen „grüne" Leasing-Finanzierungen

Mit einem neuen Förderangebot tragen Bundeswirtschaftsministerium (BMWK) und KfW der Bedeutung der Leasing-Branche als Transformationsfinanzierer gerade für den Mittelstand Rechnung: Das „Grüne ERP-Globaldarlehen Leasing“ erleichtert seit dem 1. Juli 2023 leasingfinanzierte Investitionen in nachhaltige Wirtschaftsgüter, die sich an den jeweils gültigen technischen Mindestanforderungen der EU-Taxonomie oder an den KfW-Standards für Energieeffizienz orientieren. Dafür stellt die KfW zunächst bis zu 500 Mio. Euro pro Jahr bereit. „Das ‚Grüne ERP-Globaldarlehen Leasing‘ ist ein wichtiger erster Schritt, um nachhaltige Investitionen nun auch mittels Leasing zu realisieren“, erklärt BDL-Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Conen. Leasing-Gesellschaften und -Banken mit entsprechender Bonität und Erfahrung erhalten Globaldarlehen zu vorteilhaften Konditionen, die sie an ihre mittelständischen Leasing-Kunden weitergeben. Mit dem ERP-Globaldarlehen Leasing erhalten erstmals Leasing-Gesellschaften unabhängig von ihrer Größe Zugang zu KfW-Mitteln. Die Nachfrage aus der Branche sei bereits groß.

Förderprogramme finanzierungsart-offen gestalten

„In vielen anderen öffentlichen Förderprogrammen für Gewerbekunden werden jedoch Leasing-Finanzierungen nach wie vor nicht berücksichtigt", erinnert Conen kritisch. Die Finanzierungsart Leasing werde ausgeschlossen, werde vergessen oder vom Eigentumserwerb abhängig gemacht. Dies widerspreche der Marktrealität, denn etwa drei von vier Unternehmen nutzen regelmäßig Leasing, wenn sie in neue Betriebsmittel investieren. Gerade bei neuen Technologien sei für Unternehmen die planbare Nutzung wichtiger als der durchfinanzierte Eigentumserwerb in unsicheren Zeiten. Innovationen werden daher maßgeblich über Leasing in die Märkte eingeführt und verbreitet. Zudem ermöglicht Leasing aufgrund der zumeist kürzeren Vertragslaufzeiten den schnellen Wechsel zu nachhaltigen Technologien. Neben der Technologieoffenheit bei der nachhaltigen Transformation sei es daher entscheidend, im Falle von staatlich erforderlichen Marktanreizen, Förderprogramme auch finanzierungsart-offen zu gestalten.

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Wirtschaft im Wandel – Leasing als Brücke der Transformation

Unter dem Leitmotiv „Wirtschaft im Wandel – Leasing als Brücke der Transformation“ diskutierten rund 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der 11. Fachtagung Leasing und Finanzwirtschaft des BDL die Chancen und Herausforderungen der Transformation für die Leasing-Wirtschaft und ihre Refinanzierungspartner. Einen Schwerpunkt der Tagung am 13. Oktober in Berlin stellte die Finanzierung der Verkehrswende und damit von öffentlichen Aufgaben mittels Leasing dar.

BDL-Hauptgeschäftsführerin Dr. Claudia Conen diskutierte mit Uwe Zimmermann (Foto), stellv. Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städte- und Gemeindebundes, darüber, wie Leasing-Gesellschaften die Kommunen bei ihren aktuellen Herausforderungen im Bereich Energie- und Mobilitätswende unterstützten können und welche Hürden abgebaut werden müssen. Über den idealen Refinanzierungsmix, die Vor -und Nachteile der einzelnen Refinanzierungsarten, die Auswirkungen der Zinsentwicklung auf die Refinanzierung und die Anforderungen aus Regulatorik und ESG diskutierten Vertreter der BayernLB, von Finpair GmbH und TSI in einem Panel (Foto). 

Den Bericht zur Fachtagung lesen | Impressionen zur Tagung

Bundesbank richtet Kompetenzzentrum für Leasing und Factoring ein

Im Rahmen der strategischen Neuausrichtung der Finanzaufsicht wird die Zentralbereichsleitung Banken und Finanzaufsicht der Deutschen Bundesbank 2024 verschiedene Kompetenzzentren einrichten, darunter auch ein Kompetenzzentrum für Leasing und Factoring. Die Kompetenzzentren sollen sich mit der Frage der Aufsichtsintensität befassen. Eine Überarbeitung der Risikokategorisierung der Leasing-Gesellschaften ist aktuell ebenfalls vorgesehen. Der BDL begrüßt die konkretere Befassung mit Leasing-Spezifika und unterstützt die Aufsicht gerne bei ihrem Vorhaben. 

Leasing-Wirtschaft ist attraktiver Arbeitgeber

Flache Hierarchien, Mut zur Veränderung, Offenheit für neue Ideen, leichtes Sich-Einbringen, Vielfalt bei Themen und Märkten – Young Professionals aus der Leasing-Branche erläutern, warum sie sich entschieden haben, bei einer Leasing-Gesellschaft zu arbeiten, was die Branche ausmacht und wie sie die Leasing-Wirtschaft in puncto Nachhaltigkeit und Digitalisierung beurteilen. Ihr Fazit: Leasing-Gesellschaften sind attraktive Arbeitgeber. Die Tätigkeiten zeichnen sich durch Vielfalt aus und sind abwechslungsreich, jedoch werde Leasing von jungen Leuten häufig zu Unrecht „nur" mit Fahrzeugen in Verbindung gebracht. 

Die Statements der Young Professionals lesen  

Wie gründe ich eine Leasing-Gesellschaft? Hilfe gibt die „BDL-Starter-Box"

„Was muss ich beachten, wenn ich eine Leasing-Gesellschaft gründen will?" – Den BDL erreichen verstärkt Anfragen zur Gründung von Leasing-Gesellschaften. Daher wurde eine Starter-Box zusammengestellt, die erste regulatorische und organisatorische Informationen für Interessierte zusammenfasst. 

Die Starter-Box richtet sich einerseits an Unternehmen, die den Einstieg in das Finanzierungsleasing planen. Andererseits werden Geschäftspartner und Auslagerungsunternehmen, die mit Leasing-Gesellschaften im Austausch stehen, angesprochen. Durch die zunehmende Reichweite der Aufsicht ist auch auf Seiten dieser Partner ein grundlegendes Verständnis der regulatorischen Anforderungen mittlerweile unabdingbar. Die Starter-Box wird regelmäßig aktualisiert. Sie wird vom BDL kostenfrei zur Verfügung gestellt. 

Download der Starter-Box

BDL-Akademie macht Mitarbeitende fit fürs Leasing-Geschäft

Die BDL-Akademie vermittelt umfangreiches Leasing-Wissen für Nachwuchskräfte und bildet Fachkräfte in Spezialthemen weiter. Das neue Seminarprogramm der BDL-Akademie für das Jahr 2024 umfasst Grundlagen-, Aufbau- und Spezialseminare rund um das Thema Leasing. Darüber hinaus kann im Rahmen einer exklusiv für den BDL aufgelegten 9-wöchigen Ausbildung zum „Fachmann/Fachfrau für Leasing (IHK)" das vertriebsorientierte Leasing-Wissen vertieft und mit einem IHK-Zertifikat beschlossen werden. Zudem kooperiert der BDL mit der VWA Freiburg, die Fachkompetenzen für den gesamten Leasing- und Factoring-Bereich vermittelt. Das zweijährige Studium endet mit dem Doppelabschluss „Diplom-Finanzierungswirt*in (VWA) für Finanzierung, Leasing, Factoring" sowie „Leasing-Fachwirt*in (IHK)".

Download des Seminarprogramms 2024

Leasing-Glossar: Fachbegriffe einfach erklärt

Was bedeutet Andienungsrecht? Was umfasst Full-Service-Leasing? Was bedeutet Mehr- und Mindererlösausgleich? Wie funktioniert Pay-per-Use? Das Glossar „Leasing A bis Z" ist eine Sammlung von rund 150 Fachbegriffen, die im Zusammenhang mit Leasing häufig verwendet und einfach erklärt werden: Von A wie Ablauf des Leasing-Prozesses bis Z wie Zinsfestschreibung. 

Zum Glossar 

Übersicht zum Leasing-Markt 2022

Ein Fact Sheet zum Leasing-Markt 2022 führt in übersichtlichen Grafiken die wesentlichen Zahlen zum Leasing-Markt, wie Neugeschäft, Leasing-Quoten, Objektstruktur, auf. Der 2-Seiter steht als PDF zum Download im Mediacenter der BDL-Website zur Verfügung. Die einzelnen Grafiken als jpg-Dateien finden sich in der Rubrik Presse/Pressefotos

 
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