Leasing in Deutschland
Die Leasing-Branche ist Deutschlands größter Investor und generiert ein jährliches Investitionsvolumen von zuletzt 72,0 Mrd. Euro in 2021. Zu den Leasing-Kunden zählen insbesondere mittelständische Unternehmen.
2021: Neugeschäft der Leasing-Branche bei 72 Milliarden Euro
Investitionen der Leasing-Wirtschaft
Das Volumen der Leasing-Neuinvestitionen 2021 umfasste 63,0 Mrd. Euro (61,4 Mrd. Euro im Vorjahr). Das Mietkauf-Neugeschäft, das viele Leasing-Unternehmen ihren Kunden als Finanzierungsalternative anbieten, lag bei 9,0 Mrd. Euro (2020: 8,2 Mrd. Euro).
Leasing-Investitionen
Entwicklungen im Mobilien-Neugeschäft
Aktueller Wachstumstrend Mobilien-Leasing
Der BDL fragt viermal im Jahr eine repräsentative Stichprobe seiner Mitglieder, wie sich das Mobilien-Neugeschäft (Leasing und Mietkauf) im jeweiligen Quartal entwickelt hat. Veröffentlicht werden daher die Veränderungsraten im Bezug zum Vorjahresquartal, keine absoluten Zahlen. Durch Nachmeldungen und Wechsel in der Mitgliedschaft werden die Werte regelmäßig revidiert.
Ein Viertel der Ausrüstungsinvestitionen wird 2020 über Leasing realisiert
Leasing-Quoten in %
Der Leasing-Anteil an den gesamtwirtschaftlichen Investitionen – die Leasing-Quote – lag 2021 bei 16,4 % (2020: 16,9 %). Die Mobilien-Leasingquote – der Anteil des Leasing an den gesamtwirtschaftlichen Ausrüstungsinvestitionen – erreichte 26,7 %, nach einem All-Time-High von 27,9 % in 2020. Damit wird ein Viertel des Volumens der Ausrüstungsinvestitionen über Leasing realisiert. Die Berechnung der Quoten wurde ab 2020 vom Institut der deutschen Wirtschaft überarbeitet.
Objektgruppen im Leasing
Pkw/Nutzfahrzeuge sind größte Objektgruppe im Leasing in %
2 von 5 neu zugelassenen Pkw sind geleast
Anteil Leasing an Pkw-Neuzulassungen in Prozent.
Struktur der Leasing-Kunden
Dienstleistungen größter Kundensektoren im Leasing in %
Über ein Drittel des Neugeschäfts wird mit Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor geschlossen. Mit einer Leasing-Quote von gut 13 Prozent (Stand: 2019) besteht noch Wachstumspotenzial.
Vertragstypen im Mobilien-Leasing
Die BDL-Mitglieder schließen Finanzierungsleasingverträge sowie Leasing-Verträge mit offenen Restwerten und Mietkaufverträge ab. Auf das an den Leasing-Erlassen ausgerichtete Finanzierungsleasing (Vollamortisations- und Teilamortisationsverträge) entfiel 2019 ein Anteil am gesamten Neugeschäft von 47 %. Darunter werden Verträge von mittel- oder langfristiger Dauer subsumiert, deren Grundmietzeit kürzer ist als die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer des Leasing-Objektes und die auf die volle Amortisation des Leasing-Gegenstandes durch den Leasing-Nehmer ausgerichtet sind. Das Neugeschäft stieg um 20 % im Vergleich zum Vorjahr.
Operate-Leasing-Verträge (Verträge mit offenen Restwerten) hatten 2019 einen Anteil von 38 %. Nach finanzwirtschaftlichem Verständnis steht dieser Begriff für Leasing-Verträge, bei denen der Leasing-Geber das Investitionsrisiko trägt. Die volle Amortisation tritt hier erst durch den Abschluss eines neuen Leasing-Vertrages mit demselben oder einem anderen Kunden oder durch die Objektverwertung in eigener Verantwortung der Leasing-Gesellschaft ein. Diese Vertragsvarianten haben sich im IT- und Pkw-Leasing (Kilometerverträge) – besonders im Zusammenhang mit Service-Komponenten – bereits fest etabliert. Das Neugeschäft wuchs 2019 um 7 %.
Vertriebswege im Mobilien-Leasing
Leasing in Europa
In Deutschland werden 26,7 Prozent der Ausrüstungsinvestitionen mittels Leasing finanziert. Damit liegt die Leasing-Quote noch deutlich unter der des Weltmarktführers USA. Im europäischen Vergleich steht Deutschland mit UK an führender Stelle. Weitere statistische Daten zum Leasing-Markt in Europa stellt der europäische Verband Leaseurope, der Dachverband der nationalen Leasing-Verbände, zusammen.