Das ifo Geschäftsklima für die Leasing-Branche ist im September 2023 wieder leicht von 14,8 auf 16,2 Punkte gestiegen. Dieser Anstieg wird insbesondere getragen von der Beurteilung der aktuellen Lage, die sich von 48,0 auf 52,2 Punkte verbesserte. Die Erwartungskomponente sank hingegen von -14 auf -14,7 Punkte.
Auch der ifo Gesamtindex der deutschen Wirtschaft sank lediglich um 0,1 Punkte, wobei die Erwartungskomponente leicht von 82,7 auf 82,9 Punkte anstieg, während die Bewertung der aktuellen Lage von 89 auf 88,7 Punkte zurückging.
„Für eine Bodenbildung der Frühindikatoren erscheint es noch zu früh“, erläutert Dr. Kai Wohlfarth, BDL-Referatsleiter für Volkswirtschaft und Finanzierung, die gesamtwirtschaftlichen Daten. Zwar sei die Europäische Zentralbank bei ihrer letzten Zinsentscheidung aller Voraussicht nach auf dem Zenit des aktuellen Zinsstraffungszyklus angelangt, jedoch benötige es Zeit, bis die Straffung wirke. Die volle Entfaltung sollte erst in den kommenden Quartalen einsetzen. „Somit stehen die Zeichen weiter auf Rezession“, beschreibt Wohlfarth die konjunkturelle Erwartung.
Auf einem niedrigen Niveau scheint die Investitionstätigkeit wieder zuzunehmen. „Die Daten der Leasing-Branche des endenden dritten Quartals 2023 könnten für Überraschungen sorgen. Zwar werden die Bäume in diesem Kalenderjahr nicht in den Himmel wachsen, dennoch sind viele restriktive (Markt)Hemmnisse und (Energie)Unsicherheiten im Laufe des Jahres abgebaut worden.“ Notwendige Ersatzinvestitionen würden nicht weiter aufgeschoben. Für einen deutlichen Schub bei den Investitionen, auch in die Transformation, hin zu mehr Nachhaltigkeit und in die Digitalisierung, benötigten die Unternehmen mehr Planungssicherheit. Hier sei die Wirtschafts- und Finanzpolitik gefragt. Schnellere Prozesse, weniger Bürokratie und ein klarer Planungshorizont seien essenziell für Investitionen in die Zukunft und somit für wiedereinsetzendes Wachstum. „Die Krise ist eine Chance, auch für mutige Reformen“, fasst Wohlfarth zusammen.