ifo Geschäftsklima: deutlicher Einbruch

Der Blick der Unternehmer in die Zukunft ist im Januar getrübt. Auch die aktuelle Lage wird schlechter eingeschätzt als im Dezember.

Das ifo Geschäftsklima für die Leasing-Branche ist im Januar 2024 abermals gefallen. Der Branchen-Index sank deutlich von 11,2 auf -2,8 Punkte und rutsche damit in den negativen Bereich. Die Leasing-Gesellschaften bewerteten sowohl die aktuelle Lage (40,4 auf 32,3 Punkte) als auch ihre Erwartung (-14,4 auf -32,6 Punkte) an die Geschäftsentwicklung wesentlich schlechter als im Dezember.

Der ifo Gesamtindex für die Stimmung in der deutschen Gesamtwirtschaft ging ebenfalls deutlich zurück, auf 85,2 nach 86,3 Punkten. Dabei fielen sowohl die Erwartung (83,5 nach 84,2 Punkten) als auch die aktuelle Lage (87,0 nach 88,5 Punkten).

„Die leichte Stimmungsaufhellung vom Herbst ist Geschichte“, kommentiert Dr. Kai Wohlfarth, BDL-Referatsleiter für Volkswirtschaft und Finanzierung, die aktuellen Daten. Zusätzlich zum sinkenden ifo Index zeigen auch andere Frühindikatoren, wie die Auftragseingänge im verarbeitenden Gewerbe (unter Ausschluss der volatilen Großaufträge), eine Abwärtsbewegung. Es deutet sich somit bereits im Januar ein weiterer Rückgang des Bruttoinlandsproduktes für das erste Quartal 2024 an. Auch für das Gesamtjahr stehen die Zeichen nicht auf Wachstum, sondern eher auf Rückgang.

„Deutschland befindet sich somit weiterhin in einer schwachen Rezession“, so Wohlfarth. Die Unternehmen stehen mit Blick auf die gesamtwirtschaftliche Lage vor der Aufgabe, einige Hindernisse zu bewältigen: Neben gestiegenen Energiepreisen, Inflation und den damit verbundenen höheren Zinsen leidet auch China, ein Hauptabnehmer deutscher Industriegüter, unter einer Schwächephase. Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Streiks, hohe Lohnforderungen, zunehmende Bürokratie und eine erodierende Infrastruktur verschärfen die Lage.

„Deutschland steht vor schwierigen Quartalen oder gar Jahren. Trotz diverser Fortschritte kann der Reformstau nicht aufgeholt werden. Es bedarf mehr mutiger, wachstumsfördernder und grundlegender Reformen“, mahnt Wohlfarth. Dafür sei es notwendig, dass Regierung und Opposition den Ernst der Lage erkennen, von parteipolitischen Geplänkeln Abstand nehmen und gemeinsam wieder das Tor zu mehr Potenzialwachstum in Deutschland öffnen.

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