ifo Geschäftsklima Leasing: Entgegen dem Trend

Das ifo Geschäftsklima für die Leasing-Branche hat sich im September 2024 verbessert. Nach revidierten -4,2 Punkten im August stieg der Index auf 8,6 Punkte. Die Bewertung der aktuellen Lage stieg dabei deutlicher von 10,3 auf 31,3 Punkte, während sich die Erwartungskomponente nur leicht von -17,8 auf -11,8 Punkte verbesserte. Damit entwickelte sich die Stimmung in der Leasing-Wirtschaft im September entgehen der Stimmung in der Gesamtwirtschaft.

Der Gesamtindex des ifo Geschäftsklimas für die deutsche Wirtschaft verzeichnete im September einen Rückgang, von 86,6 auf 85,4 Punkte. Die Unternehmenslenker bewerteten insbesondere die aktuelle Lage schlechter als im Vormonat (von 86,4 auf 84,4 Punkte). Auch auf die Geschäftsentwicklung für die kommenden sechs Monate blickten sie etwas weniger positiv. Der Wert fiel von 86,8 auf 86,3 Punkte zurück. Mit Ausnahme der Bauwirtschaft ging das ifo Geschäftsklima in allen großen Branchen zurück. Im verarbeitenden Gewerbe sank der Index am stärksten.

Die gesamtwirtschaftliche Perspektive für das laufende Jahr ist weiterhin getrübt. Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute senkten zuletzt in ihrer Gemeinschaftsdiagnose die Erwartungen für das laufende und das kommende Jahr. „Die Auswirkungen auf die Ausrüstungsinvestitionen sind, auch wegen der Stimmungslage, entsprechend deutlich“, konstatiert BDL-Referatsleiter Dr. Kai Wohlfarth. „Für das Jahr 2024 wird ein Rückgang der privaten Investitionen von 9,4 Prozent erwartet. Für 2025 nochmals um 0,9 Prozent.“ Leasing entwickelt sich in der Regel als eigenkapitalschonende Investitionsvariante etwas besser als die gesamten Anlageinvestitionen.

Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage sinkt bereits seit 2018 kontinuierlich – unterbrochen von Schwankungen während der Corona-Pandemie. Dies deutet darauf hin, dass die Standortqualität seit längerer Zeit erodiert. Wesentliche Maßnahmen zur Verbesserung der Standortbedingungen sind seit den Agenda-Reformen zu Beginn des 21. Jahrhunderts weitgehend ausgeblieben. Entsprechend groß ist mittlerweile der Reformstau, ergänzt um Fachkräftemangel und fehlender (behördlicher) Digitalisierung. Wie bei allen verschleppten Investitionen und Reformen gilt auch hier: Je länger gewartet wird, desto aufwändiger wird der nötige Kraftakt zur Anpassung.

„Es bleibt bei der Forderung nach einer beherzten Agenda 2030, die neben den bürokratischen Hemmnissen auch eine umfassende Digitalisierung sowie die Zuwanderung in Angriff nimmt“, fasst Wohlfarth zusammen.

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