Das ifo Geschäftsklima für die Leasing-Branche hat sich im August 2024 weiter verschlechtert. Nach revidierten -3,0 Punkten im Juli fiel der Index weiter auf -4,1 Punkte. Die Bewertung der aktuellen Lage sank deutlich von 21,4 auf 11,4 Punkte, während die Erwartungskomponente sich leicht verbesserte von -24,8 auf -18,5 Punkte. Damit folgt die Leasing-Wirtschaft abermals der negativen Entwicklung der Gesamtwirtschaft.
Der Gesamtindex des ifo Geschäftsklimas für die deutsche Wirtschaft verzeichnete im August einen Rückgang, von 87,0 auf 86,6 Punkte. Die Unternehmenslenker bewerteten die aktuelle Lage schlechter als im Vormonat (86,5 Punkte zu 87,1 im Juli). Auch auf die Geschäftsentwicklung für die kommenden sechs Monate blickten sie etwas weniger positiv. Der Wert ging von 87,0 auf 86,8 Punkte zurück. Neben dem verarbeitenden Gewerbe sank auch der ifo Index für den Dienstleistungssektor – die beiden stärksten Kundengruppen der Leasing-Branche.
„Die Hoffnungen für einen konjunkturellen Aufschwung im laufenden Jahr, die es im ersten Halbjahr noch gab, müssen nun begraben werden“, konstatiert BDL-Referatsleiter Dr. Kai Wohlfarth. „Die Gemengelage, welche für die schlechte Stimmung sorgt, umfasst neben der langanhaltenden Anpassung an das höhere Zinsniveau insbesondere strukturelle Probleme der deutschen Wirtschaft.“ So belaste die wirtschaftspolitische Unsicherheit ebenso wie die als überbordend empfundene Bürokratie. Auch der Fachkräftemangel schreitet immer deutlicher voran. „Das merken nicht nur Verbraucher, die über die Sommermonate in der Urlaubszeit keine Werkstatttermine bekommen konnten oder auf beschränkte Öffnungszeiten im Einzelhandel trafen, sondern auch die Unternehmen.“ Diese müssen immer öfter Aufträge mangels Arbeitskräfte ablehnen. „Wir können nicht mehr nur vom Fachkräftemangel sprechen, es handelt sich um ein Kräftemangel. Dies führt direkt in eine geringere Wertschöpfung“, beschreibt Wohlfarth. Die Lage wird sich in den kommenden Jahren weiter verschärfen. Dies vor Augen, sollte sich die Stimmung weiter verschlechtern, wenn migrationskritische Stimmen im Zuge der Landtagswahlen in Ostdeutschland weiter zunehmen.
„Letztlich bedarf es einer beherzten Agenda 2030, die neben den bürokratischen Hemmnissen auch die Zuwanderung in Angriff nimmt. Jedoch behindert auch die Bürokratie eine erfolgreiche und schnelle Migration in dem Arbeitsmarkt. Ohne größere Reformen wird das Potenzialwachstum der deutschen Wirtschaft in den kommenden Jahren weiter abnehmen“, fasst Wohlfarth zusammen.