ifo Geschäftsklima Leasing: Politik drückt Stimmung

Das ifo Geschäftsklima für die Leasing-Branche hat sich im November 2024 weiter verschlechtert: Nach einem revidierten Rückgang auf 3,2 Punkte im Oktober, sank der Index erneut auf nun -2,7 Punkte. Besonders die Erwartungskomponente ging deutlich von -8,1 auf -19,4 Punkte zurück. Die Bewertung der aktuellen Lage verbesserte sich gegenüber dem Vormonat leicht von 15,2 auf 15,5 Punkte.

Der Gesamtindex des ifo Geschäftsklimas für die deutsche Wirtschaft verzeichnete im November ebenfalls einen Rückgang, von 86,5 auf 85,7 Punkte. Die Unternehmenslenker bewerteten sowohl die aktuelle Lage (84,3 nach 85,7 Punkte) als auch die Geschäftsentwicklung (87,2 nach 87,3 Punkte) schlechter als im Vormonat. Nach einer Erholung im Oktober ist die Stimmung nun wieder gedrückter. Während sich der Gesamtindex, insbesondere bei der Beurteilung der aktuellen Lage pessimistischer zeigt – und hier insbesondere im Dienstleistungssektor eine stärkere Eintrübung aufweist, ist die Stimmung in der Leasing-Branche vor allem durch negative Erwartungen beeinflusst. „Für die Leasing-Unternehmen ist die Erwartungskomponente durch die Wahl von Donald Trump, aber noch mehr durch das Auseinanderbrechen der Ampel-Koalition geprägt“, erläutert BDL-Referatsleiter Dr. Kai Wohlfarth.

Die aktuelle Lage werde von einer Leasing-Sonderkonjunktur im Pkw-Sektor gestützt, doch der Ausblick bleibe von Unsicherheiten überschattet. Zwar habe die Ampel-Regierung zuletzt kein gutes Bild abgegeben, der Regierungsbruch bringe jedoch noch mehr Unsicherheit, durch fehlende Umsetzung von Gesetzen, die teils zum Jahresbeginn für Rechtssicherheit sorgen sollten. Das Haushaltsgesetz sei hier nur eines von vielen, hinzu kommt unter anderem auch die CSRD-Umsetzung und weitere regulatorische Vorhaben, die dringender nationaler Rechtssicherheit bedürfen. „Auch die Geschwindigkeit der als essenziell betrachteten Transformation ist mit Blick auf eine neue Regierung unklar.“

Vor dem Sommer 2025 ist voraussichtlich nicht mit einer handlungsfähigen neuen Regierung zu rechnen. „Dies ist nicht nur geopolitisch ein sehr schlechtes Timing, sondern schafft eine längere Phase von Rechtsunsicherheit, welche sich direkt auf die Konjunktur auswirken sollte“, fasst Wohlfarth zusammen. Es bleibt zu hoffen, dass es nach den Neuwahlen am 23. Februar 2025 zu einer zügigen Regierungsbildung kommt. Eine stabile Regierung mit klarer Reformagenda sollte die Motivation zu Investitionen wiederbeleben. Ein Risiko stelle die neue US-Administration, der sich verschärfende russische Angriffskrieg und die Positionierung von China dar.

„Der Ausblick für das Jahr 2025 bleibt somit weiter verhalten.“

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