Der Leasing-Branchenindex des ifo Geschäftsklimas setzte im Juni 2025 seinen Aufwärtstrend fort: Er stieg von revidierten 8,6 auf 15,6 Punkte. Insbesondere verbesserte sich die Erwartungskomponente, die von -9,3 auf 4,6 Punkte zulegte. Leicht rückläufig war hingegen die Beurteilung der aktuellen Lage. Diese sank von 28,2 auf 27,1 Punkte.
Auch die Stimmung in der Gesamtwirtschaft hellte sich im Juni zum sechsten Mal in Folge auf, der ifo Index klettere von 87,5 auf 88,4 Punkte. Die Unternehmenslenker blickten optimistischer auf die Geschäftsentwicklung in den nächsten Monaten – abzulesen an der Erwartungskomponente, die von 89,0 auf 90,7 Punkte stieg. Die aktuelle Lage wurde leicht verbessert mit 86,2 nach 86,1 Punkten beurteilt.
Regierungswechsel führt zu Stimmungswende
„Die Zuversicht breitet sich aus. Der Regierungswechsel hat zu einem Stimmungsumschwung geführt“, bewertet Dr. Kai Wohlfarth, BDL-Referatsleiter Volkswirtschaft und Finanzierung, die aktuellen Daten. „Das sind erste positive Signale, aber es handelt sich noch um Vorschusslorbeeren.“ Dies sei auch der Bundesregierung bewusst. Sowohl Bundeskanzler Friedrich Merz als auch Bundesfinanzminister Lars Klingbeil weisen darauf hin, dass ihnen aktuell Geschwindigkeit wichtig sei. Die Wirkung der geplanten Entlastungen und weiterer Reformen werde sich erst mit Verzögerung entfalten. Gleichwohl sollte die Entwicklung der Konjunktur im zweiten Quartal auch die Aufbruchstimmung aufzeigen. Wie stark das Wachstum tatsächlich ausfällt, bleibt offen. „Hier könnte es positive Überraschungen geben“, ergänzt Wohlfarth.
Ein klarer Kurs zur Transformation wäre aus Wohlfarths Sicht weiterhin entscheidend. Alle Anpassungen im Steuersystem würden wenig bewirken, wenn die Wettbewerbsfähigkeit bei den Produkten und Technologien der Zukunft fehlt. Hier sei die Bundesregierung gefordert, neben Maßnahmen wie sinkenden Strom- und Netzentgelten auch das im Koalitionsvertrag beschriebene Ziel einer klimaneutralen Wirtschaft nicht aus den Augen zu verlieren, so Wohlfarth. Ebenso wettbewerbsentscheidend für Deutschland sei eine Verwaltungsreform, die Digitalisierung und Verschlankung explizit einbezieht. Die Entbürokratisierung und notwendige Anpassungen bei den Sozialausgaben, zu denen eine Rentenreform zähle, müssten in dieser Legislatur angegangen werden. Wahlgeschenke wie die Mütterrente nähmen finanziellen Spielraum, der für notwendige Investitionen dringend gebraucht werde. „Wir sollten bei aller Zuversicht die neue Regierung weiter in die Verantwortung nehmen“, resümiert Wohlfarth.
Positiver Ausblick für Leasing
Für die Leasing-Branche zeigt die aktuelle Stimmung, dass nicht nur aufgeschobene Ersatzinvestitionen nachgeholt werden könnten, sondern auch neue Investitionen im Zuge eines konjunkturellen Aufschwungs möglich wären. „Die Branche sollte in den kommenden Monaten und Quartalen deutlich mehr zu tun haben als noch im vergangenen Jahr“, schließt Wohlfarth ab.