ifo Geschäftsklima signalisiert weiter milde Rezession

Das ifo Geschäftsklima für die Leasing-Branche ist im November 2023 entgegen dem gesamtwirtschaftlichen Trend wieder gefallen. Der Branchen-Index sank von revidierten 17,0 auf 12,9 Punkte. Dabei schätzen die Leasing-Gesellschaften sowohl die aktuelle Lage (von 45,5 auf 41,3 Punkte) als auch die Erwartungen an die Geschäftsentwicklung in den nächsten sechs Monaten (von -8,2 auf -12,2 Punkte) schlechter als im Vormonat ein.

Der ifo Gesamtindex für die Stimmung in der deutschen Wirtschaft stieg hingegen von 86,9 auf 87,3 Punkte. Dabei verbesserten sich sowohl die Erwartung (85,2 nach 84,8 Punkten) als auch die aktuelle Lage (89,4 nach 89,2 Punkten). Die Stimmung im verarbeitenden Gewerbe hellte sich auf, während sie sich im Dienstleistungssektor verschlechterte.

„Der ifo Index stabilisiert sich weiter auf niedrigem Niveau,“ erläutert Dr. Kai Wohlfarth, BDL-Referatsleiter für Volkswirtschaft und Finanzierung, die gesamtwirtschaftlichen Daten. „Allerdings steht dieses niedrige Niveau weiterhin für ein Absinken des Bruttoinlandsproduktes.“ Dies sei insoweit konsistent, als dass die raschen und starken Zinsschritte der EZB nun weiter ihre Kraft entfalten. „Dass die Geldpolitik wirkt, zeigt sich auch an den sinkenden Inflationsdaten,“ führt Wohlfarth weiter aus. Mit 3,8 Prozent im Jahresvergleich ist der Oktoberwert für Deutschland jedoch noch deutlich über dem Ziel der Europäischen Zentralbank. Auch im Euroraum sinkt die Inflation weiter deutlich auf 2,9 Prozent im Jahresvergleich. Die Novemberwerte sollte abermals zurückgehen. Weitere Zinsschritte seien vor diesem Hintergrund zunächst nicht wahrscheinlich, eine Zinssenkung sei noch in weiter Ferne, prognostiziert Wohlfarth.

Ausrüstungsinvestitionen 

Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leitet aus dem ökonomischen Umfeld ab, dass die Ausrüstungsinvestitionen im laufenden Kalenderjahr zunächst durch volle Auftragsbücher getragen wurden. Im dritten Quartal 2023 stützten zudem die gewerblichen Autoanmeldungen die Ausrüstungsinvestitionen. Beides lässt sich auch in den Daten der Leasing-Branche erkennen. Während 2023 noch mit einem Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen von 3,1 Prozent gerechnet wird, sollte der Anstieg im kommenden Jahr auf 1,7 Prozent sinken. Hierbei sind bereits Ausgabensteigerungen des Staates berücksichtigt, die militärische Ausrüstungen umfassen. Wohlfarth: „Die Bäume werden nicht in den Himmel wachsen.“

Vor dem Hintergrund des Karlsruher Urteils zur verfassungswidrigen Umwidmung des Corona-Sondervermögens stehen elementare fiskalische Impulse der aktuellen Legislatur in Frage. Die ohnehin schwachen Wachstumsaussichten haben sich damit nochmals verschlechtert. „Letztlich bleibt der Ampel nun die Ehrlichkeit, dass eine derartige und notwendige Transformation eben viel Geld kostet“, urteilt Wohlfarth. Die gewünschten privaten Mittel zur Finanzierung der Transformation stehen weiterhin bereit, benötigen aber Planungssicherheit. Diese sei aktuell weder durch eine nachhaltigen Ordnungsrahmen noch durch die Konjunktur gegeben. Neben den Investitionen falle auch der private Konsum mehr und mehr aus. Der Kaufkraftverlust der Verbraucher summiert sich seit Ende 2020 auf 18 Prozent. Die anstehenden Lohnerhöhungen in Folge der Inflation sollten das Vertrauen der Verbraucher nur langsam zurückbringen.

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