Der Leasing-Branchenindex des ifo Geschäftsklimas hat sich im April 2025 erneut eingetrübt. Nach einem starken Anstieg im März auf revidierte 15,8 Punkte fiel er nun wieder auf 3,7 Punkte. Insbesondere die Geschäftserwartungen verschlechterten sich im April wieder deutlich um 12,9 auf -0,1 Punkte. Auch die Beurteilung der aktuellen Lage sank um 11,2 auf 7,5 Punkte. Damit reagiert die Stimmung in der Leasing-Branche sensibler als die der Gesamtwirtschaft. Das gesamtwirtschaftliche ifo Geschäftsklima legte entgegen den allgemeinen Erwartungen von 86,7 auf 86,9 Punkte zu. Während die Beurteilung der aktuellen Lage um 0,7 auf 86,4 Punkte stieg, sank die Erwartungskomponente um 0,3 auf 87,4 Punkte.
„Sowohl für die Leasing-Branche als auch für die Gesamtwirtschaft sind die neuesten Stimmungsdaten eine positive Überraschung. Angesichts der massiven Verwerfungen im internationalen Handel durch die Zollpolitik der neuen US-Administration wäre auch eine pessimistischere Stimmung möglich gewesen“, führt Dr. Kai Wohlfarth, Referatsleiter Volkswirtschaft und Finanzierung, aus. Insbesondere die exportabhängige Industrie sei hiervon betroffen. Auf der anderen Seite wirkten die Erwartungen auf neue Finanzmittel für die Infrastruktur stimmungsaufhellend, beispielsweise in der Bauindustrie.
So prallen große Unsicherheit im exportorientierten Unternehmenssektor und wachsende Zuversicht in anderen Bereichen aufeinander, erläutert Wohlfarth. Betriebe, die im Infrastrukturbereich sowie in der Herstellung von beweglichen Wirtschaftsgütern wie Zügen tätig oder in der Waffenproduktion engagiert sind, stehen vor einem mehrjährigen Auftragsboom.
Bis auf die beiden neuen Sondervermögen, die im alten Bundestag mit Unterstützung von Bündnis90/Die Grünen verabschiedet wurden, ist bisher wenig Konkretes bekannt geworden. „Im Koalitionsvertrag von CDU/CSU und SPD sind viele Instrumente nur umrissen und stehen unter einem Haushaltsvorbehalt.“
Die Perspektive für ein Anziehen des Wirtschaftswachstums in den kommenden Quartalen seien – unter Ausblendung des "Trump-Risikos" – dennoch gut, schätzt Wohlfarth. Insbesondere die Investitionen sollten profitieren. Wie nachhaltig ein solcher Konjunkturumschwung ist, hänge jedoch entscheidend von größeren Weichenstellungen ab.