ifo Geschäftsklimaindex Dezember 2025: Leasing-Branche verliert an Zuversicht, Konjunktur bleibt ohne Impuls

Nach der Aufhellung im November hat sich das Geschäftsklima in der Leasing-Branche im Dezember 2025 wieder eingetrübt. Der ifo Geschäftsklimaindex sank von 12,5 Punkten im November auf 10,0 Punkte im Dezember. Ausschlaggebend war vor allem die schwächere Bewertung der aktuellen Geschäftslage, die von 26,3 auf 22,1 Punkte zurückging. Auch die Geschäftserwartungen verschlechterten sich erneut und fielen von −0,5 auf −1,5 Punkte.

Damit bestätigt sich trotz der konjunkturellen Herausforderungen das Bild einer insgesamt noch soliden Geschäftslage, die jedoch an Dynamik verliert. Während die Lagebeurteilung weiterhin positiv ist, haben sich die Erwartungen zum Jahresende erneut verschlechtert. Die kurzfristige Verbesserung der Erwartungen aus dem November hat sich nicht verstetigt.

Gesamtwirtschaftliches ifo Klima

Ein vergleichbares Bild zeigt sich in der Gesamtwirtschaft. Das ifo Geschäftsklima für Deutschland ist im Dezember den zweiten Monat in Folge gefallen und ging von 88,0 auf 87,6 Punkte zurück. Der Rückgang ist vollständig auf pessimistischere Geschäftserwartungen zurückzuführen, die von 90,5 auf 89,7 Punkte sanken, während die Lagebeurteilung mit 85,6 Punkten unverändert blieb. Nach dem deutlichen Anstieg in der ersten Jahreshälfte bewegt sich das ifo Geschäftsklima damit seit dem Spätsommer weitgehend seitwärts und gibt zum Jahresende weiter nach. Ein belastbarer Aufwärtstrend ist derzeit nicht erkennbar – ein klares Aufschwungssignal liefert der Indikator nicht.

Ursachen der erneuten Eintrübung

„Die Stimmungslage ist hausgemacht und basiert auf der Enttäuschung über die neue Regierung“, ordnet Referatsleiter Dr. Kai Wohlfarth die Daten ein. Zugleich zeigt er Verständnis für die politische Lage: Die Regierung stehe von vielen Seiten unter Druck. Die bisher eher oberflächlichen Maßnahmen werden jedoch den Kernproblemen nicht gerecht. „Halbherzige Investitionsanreize verschärfen durch neue Enttäuschungen die Situation noch weiter.“ Nötig seien stattdessen mutige Reformen und eine klare transformative Investitionsagenda, um mit zeitlicher Verzögerung substanzielle Investitionen in Deutschland anzustoßen. „Langfristige Planungssicherheit muss das Ziel sein.“

Auch externe Impulse aus der Weltwirtschaft gibt es wenige: Die Auftragseingänge verharren seit Längerem auf niedrigem Niveau, was die Investitionsneigung weiter dämpft. Auch andere Frühindikatoren wie der Einkaufsmanagerindex haben zuletzt nachgegeben und bestätigen das Bild einer fehlenden konjunkturellen Dynamik.

Rahmenbedingungen im Hintergrund

Zwar bleibt die Einschätzung der aktuellen Geschäftslage in der Gesamtwirtschaft stabil, doch reicht dies nicht aus, um die Erwartungen zu stützen. Der für 2026 vorgesehene fiskalische Impuls – rechnerisch eine Entlastung des privaten Sektors um rund 0,8 Prozent des BIP – entfaltet seine Wirkung nur begrenzt, solange das Vertrauen in die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen fehlt. Der Herbst-Konjunkturbericht des RWI – Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung weist darauf hin, dass der Wachstumseffekt solcher Maßnahmen bei getrübten Erwartungen in die Zukunft deutlich geringer ausfällt. „Fiskalische Stimuli verpuffen schlicht teilweise“, so Wohlfarth.

Die geldpolitischen Rahmenbedingungen haben sich zwar entspannt, liefern kurzfristig jedoch keinen eigenständigen Wachstumsimpuls. Insgesamt überwiegt zum Jahresende eine abwartende Haltung.

Ausblick

Für 2026 bleibt eine moderate konjunkturelle Erholung grundsätzlich möglich. Die gängigen Wachstumsprognosen liegen bei etwa 1,1 Prozent, einzelne Banken rechnen mit rund 1,2 Prozent. Gleichzeitig sind diese Prognosen mit klaren Abwärtsrisiken verbunden. Die schwache Entwicklung der Frühindikatoren spricht eher für eine verhaltene Belebung als für einen kräftigen Aufschwung.

Für die Leasing-Branche bedeutet dies: Die operative Basis bleibt tragfähig, die Perspektiven sind jedoch eng an die gesamtwirtschaftliche Entwicklung gekoppelt. Solange sich keine nachhaltige Verbesserung der Investitionsneigung abzeichnet, dürfte die Stimmung volatil bleiben. Eine spürbare Aufhellung ist erst dann zu erwarten, wenn sich sowohl die konjunkturellen Indikatoren als auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen verlässlicher entwickeln.

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