Leasing-Geschäftsklima April: Erwartungen durch Krieg weiter gesunken

Der ifo Geschäftsklimaindex für die Leasing-Branche ist im April 2022 marginal von revidierten 16,1 auf 16,4 Punkte gestiegen. Ursächlich ist ein deutlicher Anstieg bei der Beurteilung der aktuellen Lage. Diese verbesserte sich von revidierten 39,2 auf 48,1 Punkte, während die Erwartungskomponente von -4,7 weiter auf -11,2 Punkte fiel. Die positivere Bewertung der aktuellen Geschäftslage basiert zu großen Teilen auf dem „Abarbeiten“ des Auftragsstaus aus den Vormonaten. 

„Die Leasing-Branche stellt gegenüber dem Gesamtindex wieder einmal eine Besonderheit dar“, erläutert Dr. Kai Wohlfarth, BDL-Referatsleiter für Volkswirtschaft und Finanzierung. Zwar ist auch der Gesamtindex des ifo Geschäftsklimas leicht gestiegen, allerdings getragen von einer verbesserten Erwartung bei einer stagnierenden Lagebeurteilung. Für die kommenden Monate sollten die gesamtwirtschaftlichen Erwartungen an ein Ende des Krieges und politische Lösungen der ökonomischen Herausforderungen die Stimmung in der deutschen Wirtschaft verbessern, so Wohlfarth. Dies dürfe aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass 2022 für Deutschland aufgrund der Energiekosten sowie der unterbrochenen Lieferketten eine Rezession drohe – insbesondere in den Teilsektoren Bauwirtschaft und Industrie. Investitionen sollten in der Folge zurückgestellt werden, was das Neugeschäft der Leasing-Wirtschaft weniger stark wachsen lassen wird. Auch die Geldpolitik sollte über den Sommer straffer werden, was die Finanzierung der gesamten Wirtschaftsaktivitäten verteuern und die Nachfrage weiter bremsen werde. „Die Drosselung der Nachfrage sollte sich zumindest temporär positiv auf die massiven Lieferschwierigkeiten in weiten Teilen der Industrie sowie auf die Entwicklung der Inflation auswirken“, fasst Wohlfarth zusammen.

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