Leasing-Geschäftsklima August: Aussichten weiter getrübt

Der ifo Geschäftsklimaindex für die Leasing-Branche fiel im August von 9,0 auf 4,4 Punkte. Zwar profitiert die Leasing-Branche von einem hohen Auftragsbestand, der einen Bestandteil des guten Lageindikators (37,4 nach 41,1 Punkt im Vormonat) darstellt. Allerdings sinkt die Erwartungskomponente weiter (-23,9 nach -18,8 Punkte). „Aus heutiger Sicht sollte der Auftragsvorlauf in der Leasing-Branche weiter als Puffer dienen,“ resümiert Dr. Kai Wohlfarth, BDL-Referatsleiter für Volkswirtschaft und Finanzierung. „Wir müssen zwar davon ausgehen, dass größere Projekte im kommenden Halbjahr zurückgestellt werden, aber die deutsche Wirtschaft weiß, dass ohne Investitionen in die Transformation die Wettbewerbsfähigkeit auf dem Spiel steht.“ Es sei vielmehr damit zu rechnen, dass Investitionsplanungen zur Forcierung der Transformation, der Digitalisierung und auch zur Begegnung des Fachkräftemangels vorangetrieben werden, wenngleich diese zunächst noch griffbereit im Schreibtisch geparkt würden. „Die deutsche Wirtschaft wird die Energiekrise für ein Fokussieren nutzen, um sich auf die aussichtsreichen Startplätze für die Zeit nach der Krise zu begeben,“ fasst Wohlfarth zusammen.

Der Gesamtindex des ifo Geschäftsklimas für die deutsche Wirtschaft befindet sich im August mit 88,5 Punkten auf einem Niveau, das in der Vergangenheit eine Rezession anzeigte. Auch wenn es im zweiten Quartal 2022 noch ein minimales BIP-Wachstum gab, sollte sich dies im dritten Quartal in eine Schrumpfung umkehren. Eine leichte Entspannung zeichnete sich nach jüngsten ifo-Analysen bei der Materialknappheit ab, was den Stimmungsabschwung in der Industrie verlangsamte. Die Stimmung gab jedoch insbesondere im Handel nach. Hier wirkt sich die beginnende Konsumzurückhaltung aus, die der aktuell hohen Inflation und besonders der schwer kalkulierbaren Energiekosten im Winter, geschuldet sind. Während sich ein sinkender Konsum mittelbar auf die Leasing-Branche auswirkt, macht sich die Investitionszurückhaltung der Unternehmen direkt bemerkbar.

Bis in den Winter hinein könnten aufgrund des Wassermangels zudem die Spotpreise für Strom hoch blieben. Hintergrund ist das fehlende Flusswasser zur Kühlung von Kohle-, Gas- und in Frankreich besonders der Atomkraftwerke. Auch in China wird aus dem gleichen Grund aktuell der Strom rationiert, was wieder Auswirkungen auf die Lieferketten haben könnte. Das Downside Risiko sei entsprechend groß, so Wohlfarth.

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