Leasing-Geschäftsklima September: Erwartungen kollabieren

Parallel zum ifo Geschäftsklima der Gesamtwirtschaft ist auch die Stimmung in der Leasing-Branche im September weiter gesunken – von revidierten 2,8 auf -3,5 Punkte. Damit ist das Leasing-Geschäftsklima erstmals wieder im negativen Bereich seit dem Lockdown Anfang 2021. Während die aktuelle Lage nochmals leicht von 37,3 auf 38,6 Punkte stieg, fiel die Erwartungskomponente deutlich von -26,7 auf -38,1 Punkte. „Die Einschätzung der aktuellen Lage basiert wohl größtenteils auf der Verwertung der Wirtschaftsgüter von auslaufenden Leasing-Verträgen,“ schätzt Dr. Kai Wohlfarth, BDL-Referatsleiter für Volkswirtschaft und Finanzierung. „Die Erwartungskomponente sollte hingegen deutlicher der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung Rechnung tragen und die Perspektive für das Neugeschäft darstellen.“ 

„Der private Verbrauch wird in den kommenden Monaten deutlich zurückgehen, da die Inflation noch im September 10 Prozent erreichen könnte und gleichzeitig die Unsicherheit über die Höhe der Heizkosten im Winter belastet“, führt Wohlfarth weiter aus. Der Nachfragerückgang werde ergänzt durch einen Angebotsrückgang, da die energieintensiven Unternehmen seit Beginn des Ukraine-Krieges ihre Produktion verringert haben, wie Daten des statistischen Bundesamtes zeigen. Für die EZB bleibt die Bekämpfung der Inflation oberstes Gebot, weshalb weitere Zinserhöhungen anstehen, was die Investitionen und das Wirtschaftswachstum weiter dämpfen werden. „Diesem Umfeld kann sich die Leasing-Wirtschaft nicht entziehen. Das Wachstum der Branche in den vergangenen Jahren sollte eine Unterbrechung finden,“ prognostiziert Wohlfarth. „Dennoch, nach Abklingen der aktuellen energetischen und geopolitischen Unsicherheiten wird Leasing wesentliches Instrument der Transformationsfinanzierung sein, da Unternehmen diese dringend benötigen und zwar bilanz- und liquiditätsschonend.“

Zum ifo Geschäftsklima Finanzierungsleasing 

 
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