Das ifo Geschäftsklima für die Leasing-Branche hat sich im Mai abgekühlt. Die Leasing-Gesellschaften beurteilen ihre aktuelle Lage schlechter als im Vormonat und blicken auch weniger positiv auf die Geschäftsentwicklung der nächsten sechs Monate. Mit 44,7 Punkten sank die Beurteilung der aktuellen Lage um 2,4 Punkte, die Erwartungskomponente reduzierte sich um 3,1 auf 13,8 Punkte.
Während die Stimmung in den ersten Monaten des Jahres noch von gestiegenen Bau- und Ausrüstungsinvestitionen (+3 Prozent, im letzten Quartal 2022 noch rückläufig) getragen wurden, sank im April die Beurteilung der aktuellen Lage wieder, bei gleichzeitig steigender Erwartung auf eine Verbesserung in sechs Monaten. Im Mai verschlechterten sich nun beide Komponenten. Damit spiegelt das Leasing-Geschäftsklima die eingetrübte Investitionsstimmung in der Gesamtwirtschaft wider.
Neben dem ifo Geschäftsklimaindex hat das statistische Bundesamt seine Daten zum ersten Quartal 2023 in einer Revision veröffentlicht. Demnach sank das Bruttoinlandsprodukt gegenüber dem vierten Quartal 2022 um 0,3 Prozent und somit das zweite Quartal in Folge. Per Definition ist eine technische Rezession festzustellen. „Die Feststellung der technischen Rezession für das Winterhalbjahr überrascht, nachdem zunächst von einer Stagnation ausgegangen wurde“, erklärt Dr. Kai Wohlfarth, BDL-Referatsleiter für Volkswirtschaft und Finanzierung. „Der konjunkturelle Rückblick steht mit den hohen Energiepreisen im Zusammenhang, während der Ausblick von der Zinswende geprägt ist“, ordnet Wohlfarth die Daten ein. Die weltweiten Zinsanstiege führten zur gewollten Abkühlung der Weltwirtschaft. Gerade für das exportorientierte Deutschland bedeute dies eine nachlassende Nachfrage aus dem Ausland. In einem rezessiven Umfeld – insbesondere in der zweiten Jahreshälfte – werde weniger investiert, sodass auch die Ausrüstungsinvestitionen und damit das Leasing-Neugeschäft durch ein schwaches Wachstum und partiellem Rückgang im Rest des Jahres geprägt sein werden.